Anonyme Spenden rücken Bergung der «Säntis» in greifbare Nähe
Ein Verein in Romanshorn TG kämpft für die Bergung der versunkenen «Säntis» im Bodensee. Eine 100'000-Franken-Spende könnte das Unterfangen beschleunigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Verein plant die Bergung des versenkten Dampfschiffs «Säntis» vom Bodensee.
- Eine Crowdfunding-Kampagne brachte bisher 140'000 Franken ein.
- Zwei anonyme Spender unterstützen mit insgesamt 100'000 Franken
Der Schiffsbergeverein plant die Bergung des vor 90 Jahren versenkten Dampfschiffs «Säntis» vom Bodensee. Der Verein arbeitet mit Hochdruck an der Finanzierung. Mit Archivarbeit, einem Tauchroboter und Gesprächen mit Hebetechnikexperten haben die Mitglieder bereits begonnen, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet.
Crowdfunding zur Finanzierung
Um die Bergung zu finanzieren, wurde Ende April ein Crowdfunding gestartet. Die Aktion hat bisher rund 140'000 Franken eingebracht – das sind 71 Prozent des angestrebten Ziels von 200'000 Franken.
Bereits im Voraus wurde eine Bergungsmission durchgeführt. «Um der Bevölkerung zu zeigen, dass wir das mit der Bergung ernst meinen, haben wir im Voraus schon eine kleinere Bergungsmission durchgeführt», erklärt Silvan Paganini. Er ist Betriebsleiter der Werft der Schweizerischen Bodenseeschifffahrt und Präsident des Schiffsbergevereins. So konnte am 6. Juli der umgeknickte Schornstein des Wracks geborgen werden.
Anonyme Grossspendende helfen aus
Zwei anonyme Geldgebende haben nach dieser ersten erfolgreichen Aktion insgesamt rund 100'000 Franken gespendet. Damit ist das Ziel fast erreicht. Silvan Paganini sagt: «Auch wenn 71 Prozent viel zu sein scheinen, fehlt uns noch ein grosser Brocken».
Der Verein wird nun versuchen, die Finanzierungsschwelle von 200'000 Franken zu erreichen. Dafür hat er die Frist um einen Monat verlängert – bis zum 23. August.
Zukunftsaussichten trotz Herausforderungen
Falls das Geld nicht zusammenkommt, würde der Verein weiterbestehen. «Auch wenn wir unser Ziel nicht erreichen, ist die Idee nicht gestorben», betont Paganini. Er sieht den Kulturschutz als grosse Herausforderung: «In zehn Jahren wird das Wrack als Unterwasserkulturerbe klassifiziert – dadurch würde eine Bergung unmöglich.»