Daniel Scheidegger: «Aktuelle Situation gefährdet Finanzhaushalt»

Chantal Siegenthaler
Chantal Siegenthaler

Leimental,

Ausgaben, welche eine Million Franken übersteigen, sollen in Therwil künftig an die Urne. Ein wichtiges Thema, welchem sich die SVP Therwil derzeit widmet.

SVP Therwil
Von links: Hans-Jürgen Ringgenberg, ehemaliger Präsident der SVP Therwil, sowie der neue Präsident Daniel Scheidegger. - z.V.g.

Wofür setzt sich die SVP Therwil ein, welche Themen beschäftigen die Partei aktuell und wie steht es um den politischen Nachwuchs? Wir haben mit Parteipräsident Daniel Scheidegger gesprochen.

Nau.ch: Wofür setzt sich die SVP Therwil im Allgemeinen ein?

Daniel Scheidegger: Wir wollen keine gesellschaftliche Spaltung und setzen uns für Freiheit und Eigenverantwortung, statt Verbote und Ausgrenzung ein. Auch ein ausgeglichener und transparenter Finanzhaushalt ist uns wichtig. Wir wollen in den kommenden Jahren keine Steuererhöhung und weniger Gebühren.

Weitere Themen, für die wir uns einsetzen, sind die Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum, die Erziehung in der Familie statt beim Staat und der Schule sowie weniger Sozialmissbrauch und ein zahlbares Gesundheitswesen.

Die Pflege unserer Kultur und Tradition liegt uns genauso am Herzen wie das Sorgetragen zum Dorfbild im Kern und der Verkehr im Dorf. Auch den Bedürfnissen unseres Gewerbes wollen wir Folge tragen.

Nau.ch: Welche Themen beschäftigen Ihre Partei aktuell?

Daniel Scheidegger: Ein aktuelles Thema ist der 68er-Antrag unseres Vorstandsmitglieds Alexander Geigy an den Gemeinderat. Dieser möchte die kommenden Ausgaben, welche eine Million Schweizerfranken übersteigen, zukünftig über die Urne den Stimmbürgern von Therwil vorlegen.

Bisher reichte dafür die Einwohnergemeindeversammlung, bei welcher regelmässig eine Minderheit von teils höchst 2% der Stimmberechtigten teilnahmen, welche danach über 98% der Mehrheit bestimmen konnte.

Diese Situation ist alarmierend und gefährdet den Finanzhaushalt unserer Bürgergemeinde Es besteht dadurch auch die Gefahr, dass wir künftig auf eine Steuererhöhung zulaufen. Ebenfalls wäre der Gemeinderat Therwil aufgefordert, in Zukunft mehr Bescheidenheit und Vernunft walten zu lassen. Eine Urnenabstimmung garantiert eine wesentlich grössere Beteiligung der Stimmbürger hier in Therwil!

Was uns aktuell auch sehr beschäftigt, ist die Lage der Pandemie mit der daraus entstehenden Folgen für die Wirtschaft und Bürger. Mir persönlich ist es ein starkes Anliegen, dass wir nicht Gefahr laufen, in eine Zweiklassengesellschaft zu rutschen. Auch ist aus meiner Sicht nicht jeder Massnahmenkritiker ein sogenannter Coronaleugner; man sollte alle Meinungen respektieren.

Die Impfung selbst ist eine äusserst sensible Angelegenheit, welche in die Eigenverantwortung fällt und nicht als Werkzeug zur Bildung einer Zweiklassengesellschaft missbraucht werden darf. Jeder Mensch darf und kann selbst entscheiden, ob er sich impfen möchte oder nicht. Das ist eine persönliche Entscheidung, welche jeder Mann und jede Frau für sich selbst trifft.

Die Massnahmen müssen stets abgewogen werden und für die Bürger Sinn machen. Widersprüchliche Massnahmen bilden höchstens ein Misstrauen bei der Bevölkerung.

Nau.ch: Was gefällt Ihnen an der Region Therwil besonders?

Daniel Scheidegger: Unser Dorfleben mit seinem vielseitigen Angebot in und rund um Therwil. Für mich zählt zudem auch die zentrale Nähe.

Nau.ch: Wie steht es um den Nachwuchs in Ihrer Partei? Wie motivieren Sie den Nachwuchs für die Politik?

Daniel Scheidegger: Wir sind sehr bemüht, jüngere, politisch interessierte Bürger und Bürgerinnen in unserer Sektion als Mitglieder zu gewinnen. Dies wird jedoch durch die Pandemie und den daraus resultierenden Massnahmen, welche ich nicht immer gutheissen kann, eher erschwert.

Wir haben das Präsidium mit mir als Präsident sowie dem Vize-Präsidenten schon um einige Jahre verjüngt, sind aber natürlich höchsterfreut, dass uns die ältere Generation im Vorstand mit ihrer Lebensweisheit tatkräftig unterstützt.

Natürlich hätten wir sehr gerne auch einen höheren Frauenanteil bei uns im Vorstand sowie auch generell in der Sektion der SVP Therwil. Daher starten wir hier gerne einen Aufruf, der SVP Therwil beizutreten und aktiv mitzugestalten.

Wir sind eine bürgerliche gradlinige Partei, welche die Tradition schätzt und hochhält. Dabei verlieren wir aber das Wesentliche, nämlich die Bürger, nicht aus dem Blickwinkel und stehen für diese ein. Offen, liberal, bürgernah und nicht am Bürger vorbei politisierend.

Das Klimaziel würde beispielsweise die Schweiz auch ohne Bevormundung der Steuerzahler schaffen – wir sind auf einem sehr guten Weg. Klar ist aber auch, dass eine jährliche Zuwanderung, welche sicher auch positive Seiten hat, dieses Ziel erschwert. Es gibt mehr Verkehr, mehr Auslastung im ÖV, mehr Konsum und Verbrauch. Man kann nicht das 5erli und das Weggli haben, hat stets meine Grossmutter gesagt.

Nau.ch: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der SVP Therwil?

Daniel Scheidegger: Einen SVP-Sitz im Gemeinderat und eine wesentliche Steigerung der Teilnahme an den zukünftigen Einwohnergemeindeversammlungen. Da spielt für mich die politische Haltung keine Rolle. Ich würde es aber klar schätzen, wenn man der SVP den Rücken stärkt. Ich wünsche mir generell eine stärkere SVP in Therwil!

Zur Person

Daniel Scheidegger ist 45-jährig, wohnhaft in Therwil und Vater von drei Kindern. Er verbringt seine Freizeit gerne in der Natur, dies am liebsten mit der Familie sowie dem Familienhund. Die Politik ist für ihn eine spannende Sache, bei der man sich aktiv mit einbringen kann und sollte.

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