EHC Thun verspielt im Derby eine 2:0-Führung
Nach zuletzt drei Siegen in Folge spielte der EHC Thun am Dienstagabend auswärts im Derby gegen den Erzrivalen Wiki-Münsingen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstagabend stieg das zweite Derby der Saison in Wichtrach.
- Die Thuner lagen im Mitteldrittel mit 2:0 vorne, verloren am Ende in der Overtime.
- Die Kyburgstädter müssen sich nach der zweiten Derby-Pleite an der eigenen Nase nehmen.
Der EHC Thun holte zuletzt zehn Punkte aus vier Spielen. Erst verlor man gegen den EHC Seewen erst nach Penaltyschiessen, bevor man Leader Basel zuhause in die Knie zwang. Es folgten ein Heimsieg gegen Düdingen und eine erfolgreiche Auswärtsreise nach Chur.
Die Berner Oberländer gingen also mit breiter Brust ins Derby, mussten aber auf zwei zusätzliche Stürmer verzichten. Joe Fazis fällt seit einem Check vor einer Woche aus. Auch Roman Messerli musste am Dienstagabend pausieren.
EHC Thun: Zwei Powerplay-Tore im Mitteldrittel
Trotz der beiden Ausfälle gingen die Thuner als Favorit in das zweite Derby der Saison. Der EHC Wiki-Münsingen liegt abgeschlagen auf dem letzten Tabellenrang. Am vergangenen Samstag konnten die Aaretaler in Bülach aber punkten und ein wenig an Selbstvertrauen gewinnen.
Die Wikeler starteten dann auch minimal besser in die Partie. Ein katastrophaler Fehlpass eines Thuners liess der Aaretaler Topscorer Till Allemann allerdings unbestraft. Im Startdrittel blieb Wiki dann leicht überlegen. Tore fielen auf beiden Seiten vorerst keine.
Im Mitteldrittel häuften sich die Strafen. Zu Spielmitte konnte der EHC Thun für rund eine Minute in doppelter Überzahl agieren. Der Thuner Topscorer konnte kurz vor Ablauf auf Pass von Rossel und Christen zur Führung einnetzen.
Nur eine Minute später kamen die Berner Oberländer erneut zu einer Überzahlsituation. Die Reymondin-Brüder übten sich an der blauen Linie im magistralen Passspiel. Am Ende traf Joel Reymondin auf Pass von Bruder Gil und Pascal Rossel.
Tor von Rookie Riesen zählt nicht
In der Folge konnten die Thuner weiter powern und drückten den Gegner kurze Zeit in die eigene Zone zurück. Ein Ablenker von Noel Riesen wurde vom Schiedsrichter als gültiges Tor eingestuft. Auf Hinweis des Linesman (und der Wiki-Spieler) nahm der Schiri das Tor dann aber zurück.
Dies war sogleich der Startschuss zu einer Sturm- und Drangphase des EHC Wiki-Münsingen vor Drittelsende. Die Thuner liefen ihren Gegenspielern nur noch hinterher und mussten den Anschlusstreffer von Till Allemann eingestehen.
Strafen brechen Thun am Ende das Genick
Im letzten Drittel zeigten sich die Aaretaler wieder leicht überlegen. Der EHC Thun versuchte sauber zu verteidigen und mit Kontern Nadelstiche zu setzen.
Dies gelang nach 50 Minuten, als Fabian Boss alleine vor dem Tor nur noch mit einem Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Penaltyschuss versiebte Captain Joel Reymondin.
Die Thuner kassierten kurze Zeit später unnötige Strafen. Yannick Gugelmann musste wegen eines Bandenchecks für zehn plus zwei Minuten auf die Strafbank. Weil Dominik Gyger sich übermässig beim Schiedsrichter beschwerte, musste Thun gar zwei Minuten in doppelter Unterzahl ran.
Die 5-gegen-3-Situation überstanden die Kyburgstädter beinahe schon souverän. Als die Speakerin im Sagibach vermeldete «EHC Thun komplett», fiel die Scheibe doch noch ins Gehäuse. Tobias Anhorn glich fünf Minuten vor Schluss aus.
Ernüchterung in der Verlängerung
Die Thuner rafften sich noch einmal auf und kamen zur einen oder anderen guten Abschlussgelegenheit. Ein Erfolgserlebnis wollte ihnen an diesem Abend aber nicht mehr gegönnt sein.
So kam es, dass Till Allemann in der ersten Minute der Verlängerung in Überzahl seinen zweiten Treffer markierte. Der EHC Wiki-Münsingen holte sich den Zusatzpunkt und im gleichen Zug den zweiten Derbysieg der Saison.
Die Thuner müssen sich nach zuletzt drei Siegen mit nur einem Punkt begnügen. Weiter geht es für den EHC Thun am Samstag zuhause gegen das Spitzenteam aus Seewen.