«Gratis ÖV für Alle»: Zuger Stadtrat prüft Vorschlag
Das Zuger Stadtparlament übergibt den Vorstoss für einjährigen Gratis-ÖV an den Stadtrat. Für die Beantwortung hat dieser jetzt ein Jahr Zeit.
Eine Motion in der Stadt Zug fordert, dass die Bevölkerung der Stadt den ÖV im ganzen Kanton gratis benutzen darf. Begründet wird dies aufgrund der letztjährigen Gewinnüberschüsse.
Auch sollte so aufgezeigt werden, ob mit solchen Massnahmen der ÖV attraktiver wird und sich Pendlerströme umwandeln lassen.
Der Grosse Gemeinderat von Zug hat den Vorstoss der ALG-CSP-Fraktion nun in ein Postulat umgewandelt. Die Fraktionen Die Mitte und FDP haben diesbezüglich einen Antrag gestellt, welchem die ALG-CSP zugestimmt hat.
Es wurde ebenfalls ein Antrag auf Nichtüberweisung eingereicht, welcher allerdings mit 18 zu 16 Stimmen abgelehnt wurde.
Wenig Zustimmung
Nau.ch hat sich im Vorfeld mit mehreren Vertretenden der Fraktionen des Stadtparlaments ausgetauscht. Es kristallisierte sich aber heraus, dass dem Vorschlag eher ablehnend begegnet wird.
David Meyer (GLP) sprach von einem «Bärendienst, den man dem ÖV erweisen würde». Maria Hügin (FDP) der FDP-Fraktion kritisierte vorwiegend die «Hilfe nach dem Giesskannenprinzip». Für sie ist ausserdem die Bevorzugung einer einzelnen Verkehrsform wenig sinnvoll.
Roman Küng (SVP) sprach gar von einer «Mobilitäts-Umerziehung des Bürgers». Auch sei es ihm wichtig, dass alle von einem Gewinnüberschuss profitieren und nicht nur wenige.
Einzig Martin Iten (CSP) sprach sich klar für die Motion aus. Dies überrascht natürlich wenig, da seine Fraktion die Motion eingereicht hat. Laut ihm hätte das Angebot «für alle einen Mehrwert dargestellt».
Stadtrat erhält Frist von einem Jahr
Nachdem die Motion in ein Postulat umgewandelt wurde, wird es an den Stadtrat überwiesen. Dieser muss das Anliegen innerhalb von zwölf Monaten beantworten.