Gregor Bruhin (SVP): «Wir sind Weltmeister in der Reduktion von CO2»

Gregor Bruhin
Gregor Bruhin

Region Zug,

Pro Kopf hat die Schweiz ihren CO2-Ausstoss stark reduziert. Wegen der Massenzuwanderung könne man dennoch niemals die Klimaziele erreichen. Ein Gastbeitrag.

SVP Zug
Gregor Bruhin, SVP Zug. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz verbraucht im Vergleich zu vor 30 Jahren fast 40 Prozent weniger CO2 pro Kopf.
  • Lediglich wegen der Massenzuwanderung sei die absolute Zahl bei nur 19 Prozent.
  • Ausserdem hätten Klimaschutz-Bemühungen der Schweiz eh kaum Einfluss auf das Weltklima.
  • Dies behauptet Gregor R. Bruhin von der SVP Zug in seinem Gastbeitrag.

Das Klimaschutzgesetz KIG soll dafür sorgen, dass die Schweiz 2050 das CO2 Netto-Null-Ziel erreicht. Aber solange die Zuwanderung weiterhin unvermindert anhält, wird die Schweiz ihre Klimaziele leider niemals erfüllen.

Im letzten November 2022 verkündigte das Bundesamt für Umwelt BAFU: «Die Schweiz hat bis 2020 gegenüber 1990 ihre Emissionen um 19 Prozent reduziert. Sie hat ihr Ziel von 20 Prozent knapp verfehlt. Nur die Industrie hat ihr Ziel erreicht. Im Gegenzug haben der Verkehrsbereich, der der grösste Emittent ist, und der Gebäudebereich zu wenig reduziert. Es werden weiterhin noch viel zu viele Öl- und Gasheizungen eingesetzt.»

«Pro Kopf»-Verbrauch deutlich niedriger

In Wahrheit hat die Schweiz ihr Klimaziel von 2020 (minus 20 Prozent gegenüber 1990) eigentlich erreicht, wenn man die CO2-Reduktion «pro Kopf» betrachtet: Seit 1990 haben die Schweizer nämlich ihren CO2-Ausstoss um unglaubliche 38,5 Prozent pro Kopf zurückgefahren.

SVP Stromfresser-Gesetz
Vertreter der SVP während der Lancierung des Referendums gegen das neue Klimagesetz. - keystone

Mit anderen Worten: Wir haben das Klimaziel, das wir uns gesetzt haben, um dem Pariser Abkommen zu genügen, 100 Prozent erfüllt, ja wir haben sogar fast doppelt so viel reduziert wie versprochen. Das ist jedenfalls deutlich mehr als das, was unsere Nachbarn, inklusive Deutschland, erzielt haben. Das heisst, die einzelnen Einwohner in unserem Land haben sich echt darum bemüht, ihren CO2-Abdruck zu verkleinern und dabei ist uns eine Spitzenleistung gelungen, die der Welt als Vorbild dienen müsste – wäre da nicht die Zuwanderung gewesen.

Zuwanderung als Hauptgrund für Klimaziel-Verfehlung

Dies, weil in der gleichen Zeit wegen der Zuwanderung die inländische Bevölkerung von 6,7 (1990) auf 8,6 Millionen (2020) Einwohner angestiegen ist. Damit nahmen natürlich auch die CO2-Emissionen zu – womit vieles zunichte gemacht wurde, was wir erreicht hatten.

Anfang 2023 lebten 8'927'007 Menschen in der Schweiz. Tendenz weiter steigend. Diese fast zwei Millionen mehr Einwohner brauchen auch geheizte Infrastrukturen. Deswegen haben wir seit 1990 das ganze Land überbaut und die Wohnflächen gewaltig ausgedehnt. Trotzdem ist es uns gelungen, den CO2-Ausstoss aller Gebäude um phänomenale 40 Prozent zu vermindern. Ohne jeden staatlichen Druck.

Sind Sie für das Klimagesetz?

Selbstverantwortlich haben die Hauseigentümer ihre Heizungen optimiert und erneuert. Und wenn wir die CO2-Emissionen pro Energiebezugsfläche betrachten (das beschreibt die Fläche, die wir heizen), ist das Ergebnis noch beeindruckender; minus 60 Prozent! Bei solchen Anstrengungen müssen wir uns vom BAFU keine Vorhaltungen gefallen lassen.

Umso mehr, als sie nicht einmal die eigenen Statistiken des Bundes richtig wiedergeben, effektiv haben wir bis 2020 den absoluten CO2-Ausstoss um 20,7 Prozent reduziert, nicht um 19 Prozent. Solange die Zuwanderung sich im gleichen Masse fortsetzt, wie wir sie in den vergangenen Jahren erlebt haben, werden wir jegliche Klimaziele nie und nimmer verwirklichen.

Klima-Bemühungen der Schweiz sind überflüssig

Nun mag man einwenden: Ob die Menschen in der EU ihr CO2 ausstossen oder in die Schweiz wechseln, um hier CO2 abzugeben, spiele für das Klima keine Rolle. Richtig, aber dann müsste man auch zugeben, dass alles, was die Schweiz unternimmt, ohnehin überflüssig ist angesichts der nach wie vor unablässig steigenden CO2-Emissionen Chinas, zumal diese auch pro Kopf immer noch zunehmen.

Längst haben die Chinesen die Schweizer überholt: Ein Chinese stösst pro Kopf doppelt so viel CO2 aus wie ein Schweizer, 8 versus 4 Tonnen. China weist eine Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen auf, die Schweiz 9 Millionen, das sind 0,64 Prozent. Wir müssen das KIG zwingend ablehnen, da es für jeden von uns zu höheren Kosten führt und dem Klima nicht hilft – auch keinen einzigen Quadratmeter Gletscher rettet. Nein am 18. Juni 2023 zum unnötigen Gegenvorschlag KIG zur Gletscherinitiative.

Zum Autor: Gregor R. Bruhin ist Präsident der SVP Stadt Zug und Mitglied der Parteileitung SVP Kanton Zug. Ausserdem ist er seit 2015 Gemeinderat in Zug und seit 2022 Kantonsrat.

Kommentare

La Nair

in frage mich schon, wieviel die UDC der Nau-Redaktion bezahlt hat, damit diese seit Tagen und Wochen praktisch nur die Meinungen dieser Vereinsmitglieder publiziert und andere Protagonisten kaum zu Wort kommen lässt

User #4994 (nicht angemeldet)

2129: Ja, zu den 4 Tonnen kommen noch etwa 4-6 Tonnen für Konsumgüter aus China und Indien (Elektronik, Kleidung) und 2-5 Tonnen für die Fliegerei. Macht etwa 10-15 Tonnen, je nach persönlichen Gewohnheiten. Indien: 1.5 t pro Nase trotz Kohlekraftwerken. Das sollte zu denken geben.

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