Regulierter Cannabisverkauf startet für Zürcher Studie
Mit dem regulierten Cannabisverkauf startet die Stadt Zürich zusammen mit der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich das Pilotprojekt.
Nachdem die rechtlichen Grundlagen vorliegen, startet die Stadt Zürich zusammen mit der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich das Pilotprojekt «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung».
Im Rahmen einer dreieinhalbjährigen Studie werden die Auswirkungen des regulierten Cannabiskonsums erforscht. Die Cannabis-Studie soll Grundlagen für eine zweckmässige Cannabisgesetzgebung auf Bundesebene liefern.
Sachlicher und risikoarmer Umgang mit dem Cannabiskonsum
Seit Jahren engagieren sich die Stadt Zürich und die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich für einen sachlichen und möglichst risikoarmen Umgang mit dem Cannabiskonsum. Mitte Mai 2021 traten Änderungen des Betäubungsmittelgesetzes in Kraft, die Pilotversuche zum regulierten Cannabisverkauf ermöglichen.
Auf dieser gesetzlichen Grundlage will die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich in Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich Modelle des regulierten Bezugs von Cannabis und dessen Auswirkungen auf die Gesundheit und das Konsumverhalten der Konsumierenden erforschen.
Das Ziel der Zürcher Studie ist es, relevante Erkenntnisse zum bestmöglichen Umgang mit Cannabis zu liefern. Die Studie soll der Förderung der öffentlichen Gesundheit, der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und der Unterstützung des Jugendschutzes dienen. Zudem soll die Studie Grundlagen für eine zukunftsorientierte Cannabis-Gesetzgebung auf Bundesebene liefern.
Verantwortung bei Produktion, Prävention und Konsum
Die Zürcher Cannabis-Studie «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» soll zeigen, welche Auswirkungen der Verkauf von standardisierten und geprüften Cannabisprodukten bei zugelassenen Bezugsstellen mit Gesundheits- und Präventionskonzepten auf die Cannabiskonsumenten hat.
Im Rahmen der Studie werden Rahmenbedingungen geschaffen, die einen verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis auf allen Ebenen – Produktion, Prävention und Konsum – fördern.
Bezugsstellen mit Schwerpunkt Gesundheitsförderung
Die Studienteilnehmenden werden ihr Studiencannabis über Apotheken und Social Clubs beziehen können. Verschieden ausgestaltete Bezugsmöglichkeiten erlauben wertvolle Rückschlüsse auf die unterschiedlichen Konsumentengruppen.
Den Bezugsstellen soll ein grosser Gestaltungsspielraum belassen werden, so dass möglichst realitätsnahe Formen des regulierten Zugangs zu Cannabis erforscht werden können. Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich untersucht, über welche Verkaufsstellen das langfristige Ziel der Förderung der öffentlichen und individuellen Gesundheit und Sicherheit erreicht werden kann.
Bei allen Bezugsstellen wird Wert auf eine persönliche und gesundheitsfördernde Beratung und ein Eingehen auf individuelle Bedürfnisse gelegt. Es ist immer das Ziel, die gesundheitlichen Risiken für Konsumierende möglichst gering zu halten. Zudem steht den Teilnehmenden jederzeit ein kostenloser Zugang zu einerm Studienarzt zur Verfügung.
Geprüfte Produkte für verantwortungsvolle Konsumierende
Die Produzenten des Studiencannabis müssen über eine Produktionsbewilligung des Bundesamts für Gesundheit verfügen. Es wird nur Cannabis produziert, das hohen Qualitätsstandards genügt. Angestrebt werden Bioqualität und einheimische Produktion. In der Studie werden verschiedene Cannabisprodukte angeboten, die einen jeweils unterschiedlichen THC-/CBD-Gehalt aufweisen.
Dies ermöglicht es, während der Studiendauer auf risikoärmere Produkte umzusteigen. Die Teilnehmenden können so gesundheitsbewusster und verantwortungsvoller Cannabis konsumieren, weil die Inhaltsstoffe der Produkte von einwandfreier Qualität sind und transparent ausgewiesen werden. Um die gesundheitliche und soziale Situation und deren Entwicklungen zu erfassen, werden die Teilnehmenden in regelmässigen Abständen befragt.
Apotheken und Social Clubs gesucht
Die Studienleitung sucht nun interessierte Apotheken und Interessierte, welche einen Social Club gründen und betreiben möchten. Diese können sich bis Ende Jahres 2021 bei der Studienleitung melden und sich für eine Teilnahme als Bezugsstelle bewerben.