Stadt Zürich kürzt Subventionen für Teilzeit-Arbeitende nicht
Die FDP ist am Mittwochabend mit 41 Ja- zu 73 Neinstimmen keine Mehrheit im Zürcher Gemeinderat mit einem Vollzeit-Vorstoss gescheitert.
Die FDP scheiterte am Mittwochabend im Zürcher Gemeinderat mit einem Vollzeit-Vorstoss: Die Forderung, dass Teilzeitarbeitende nicht die vollen städtischen Unterstützungsleistungen erhalten sollen, fand mit 41 Ja- zu 73 Neinstimmen keine Mehrheit.
Es sei legitim, wenn sich manche Personen für mehr Freizeit, aber für weniger Lohn entscheiden würden, sagte Përparim Avdili (FDP). Doch diese Optimierung der individuellen Work-Life-Balance sei nur legitim, solange die übrige Bevölkerung nicht über Gebühr dafür aufkommen müsse.
Städtische Unterstützungsleistungen – etwa in Form von subventionierten Wohnungen oder Kinderbetreuungsplätzen – sollten deshalb von der vollen Ausschöpfung der individuellen, zumutbaren Erwerbstätigkeit abhängig gemacht werden, forderte die FDP.
Faktoren wie Kinder, Care-Arbeit, Miliztätigkeit oder Weiterbildung sollten dabei berücksichtigt und nicht zu Kürzungen der Subventionen führen.
Angriff auf die Teilzeitarbeit
Für die linke Ratsseite war dies ein Angriff auf die Teilzeitarbeit, wie unter anderem Tanja Maag Sturzenegger (AL) festhielt. Dass Teilzeitarbeit zugenommen habe, sei nicht darauf zurückzuführen, dass alle einfach mehr «chillen» wollten, ergänzte Hannah Locher (SP). Die Realität sehe anders aus.
Auch der Stadtrat sprach sich gegen das Postulat aus: Bei den städtischen Geldtransfers bestehe das von der FDP vorgebrachte Problem nicht, so werde beispielsweise die Vergabe eines subventionierten Betreuungsplatzes geprüft, sagte Sozialvorsteher Raphael Golta (SP).