Papst will bei Bischofsernennung in China ein Machtwort sprechen
Papst Franziskus hat bestätigt, dass er persönlich für das Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China verantwortlich ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Papst reklamiert bei der Ernennung von Bischöfen in China das letzte Wort.
- Peking und der Vatikan streiten über die Führung der katholischen Kirche in China.
- Im Mittelpunkt steht die Frage, wer die Bischöfe ernennen darf.
Wenige Tage nach dem historischen Abkommen zwischen China und dem Vatikan zur Beilegung ihres Streits über die Ernennung von Bischöfen hat Papst Franziskus seine Entscheidungskompetenz betont. Er habe in der Frage das letzte Wort.
Dies sagte Franziskus auf dem Rückweg von seinem Besuch in Estland nach Rom. «Es geht nicht allein um Ernennungen. Das ist ein Dialog über mögliche Kandidaten», sagte der Papst. «Aber Rom ernennt. Der Papst ernennt sie. Das ist klar», betonte er im Flugzeug gegenüber Journalisten.
Heilung der Wunden der Vergangenheit
Ziel der Vereinbarung zwischen dem Vatikan und China sei eine Verbesserung der beiderseitigen Beziehungen nach Jahrzehnten des Konflikts. Dies hatten das chinesische Aussenministerium und der Heilige Stuhl am Samstag in getrennten Erklärungen mitgeteilt. Demnach sollte Franziskus sieben Bischöfe anerkennen, die Peking ohne seine Zustimmung ernannt hatte. Papst Franziskus hoffe, dass mit der Einigung «die Wunden der Vergangenheit geheilt» werden könnten, erklärte der Vatikan.
Ziel sei die «vollständige» Aufnahme aller chinesischen Katholiken in die Abendmahlsgemeinschaft, hiess es in der Erklärung weiter. Das Abkommen schaffe zudem die «Voraussetzungen für eine engere bilaterale Zusammenarbeit».