Sexskandale schrecken nach Papst junge Leute von der Kirche ab
Die Kirche ist bei den Jungen schon länger nicht mehr «in». Papst Franziskus gibt dafür den zahlreichen Missbrauchs-Fällen die Schuld.
Das Wichtigste in Kürze
- Sexuelle Skandale schüchtern dem Papst zufolge jungen Leuten Angst ein.
- Die Kirche werde so nicht mehr als wichtigen Gesprächspartner wahrgenommen.
Papst Franziskus hat die Missbrauchsskandale dafür mitverantwortlich gemacht, dass sich viele junge Leute von der katholischen Kirche abwenden. Viele Jugendliche würden die Kirche nicht mehr als einen bedeutsamen Gesprächspartner wahrnehmen, sagte der Pontifex bei seinem Besuch in Estland am Dienstag.
«Ganz im Gegenteil, manche wollen ausdrücklich in Ruhe gelassen werden, denn sie empfinden die Präsenz der Kirche als lästig, ja unangenehm. Sie sind empört über die Skandale sexueller und finanzieller Art, denen gegenüber sie keine klare Verurteilung sehen.»
«Bekehren und entdecken lassen»
Franziskus sprach bei einer ökumenischen Veranstaltung mit Jugendlichen in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Es sei notwendig, dass sich die Erwachsenen «bekehren und entdecken, dass wir, um an eurer Seite zu sein, viele Situationen ändern müssen, die euch letztendlich entfernen.»
Der Papst steht seit langem selbst in der Kritik, nicht hart genug gegen pädophile Geistliche vorzugehen. Anfang Oktober beginnt im Vatikan eine Bischofssynode, bei der das Thema Jugend im Zentrum steht.