Hochseilartist Freddy Nock wurde gestern tot aufgefunden. Die Todesursache ist nicht bekannt. Seine Weggefährten nehmen Abschied.
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Freddy Nock ist tot. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Freddy Nock wurde gestern, Mittwoch, tot aufgefunden.
  • Der Hochseilartist wurde 59 Jahre alt.
  • Seine Weggefährten und Freunde nehmen Abschied.
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Traurige News aus der Schweizer Zirkuswelt: Hochseilartist Freddy Nock ist tot. Der Artist wurde 59 Jahre alt.

Wie die Kantonspolizei Aargau auf Anfrage von Nau.ch bestätigt, kam es in dem Zusammenhang an seinem Wohnort Uerkheim am Mittwochvormittag zu einem Polizeieinsatz. Eine Person sei tot aufgefunden worden. Ein Gewaltdelikt stehe bei den Ermittlungen nicht im Vordergrund.

Auf Social Media nehmen Freunde und Weggefährten von Freddy Nock Abschied.

«Wirkte komplett fit»

Zuletzt trat Freddy Nock im Circus Roncalli in Osnabrück (D) auf. Auf Instagram schwärmte der Künstler: «Es war wieder mal eine tolle Zeit von 21. Dezember 2023 bis 7. Januar 2024 Weihnachtszirkus Roncalli. Wir möchten uns noch mal ganz herzlich bedanken für die tolle Zeit in Osnabrück.»

Auf Anfrage von Nau.ch nimmt der Circus Roncalli nun Stellung. Man sei «sehr bestürzt und betroffen». «Als wir ihn am 7. Januar das letzte Mal gesehen haben, wirkte er komplett fit. Wir haben ihm nichts angemerkt.»

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Freddy Nock trat im Zirkus Roncalli auf. Am 7. Januar ging es ihm noch gut, so seine Kollegen. - Instagram / @freddynock

Nock habe berufliche Pläne gemacht. Der Circus Roncalli: «Wir standen mit ihm per WhatsApp im Austausch. Auch Auftritte in der Zukunft waren nicht ausgeschlossen.»

Die genaue Todesursache ist dem Zirkus nicht bekannt. «Wir befinden uns in Kontakt mit der Familie und werden ein Statement herausgeben, sobald wir mehr dazu wissen.»

«Wir warten alle auf Antwort»

Der deutsche Musiker Anthony Bauer Jr. erfuhr bereits gestern von Nocks Tod. «Ein grosser Verlust in unserer Familie», sagt er gegenüber Nau.ch. Zu den näheren Umständen wisse auch er noch nichts. «Wir warten alle selbst auf die Antwort», sagt Bauer.

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Anthony Bauer trauert um Freddy Nock. - Facebook

Auf Facebook nimmt er mit rührenden Worten Abschied: «Lieber Freddy, ich kann es nicht glauben, dass du nicht mehr da bist. Du warst der Wagemutigste und beste Hochseilartist der Welt, aber vor allem mein guter Freund. Jetzt bist du da, wo dich eigentlich immer am wohlsten gefühlt hast – im Himmel!»

«Freddy war ein lieber Freund»

Auch der Circus Knie nimmt Abschied vom Künstler. «Tieftraurig haben wir vom Tod von Freddy Nock erfahren», steht auf Social Media. «Freddy war nicht nur ein Ausnahme-Artist, sondern auch ein lieber Freund.»

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Der Circus Knie nimmt Abschied von Freddy Nock. - Screenshot / Facebook

Die gemeinsame Tournee und die besonderen Auftritte würden für immer in Erinnerung bleiben. «Wir wünschen seinen Kindern und seiner Familie viel Kraft und sprechen unser herzliches Beileid aus. Freddy, wir werden dich vermissen! Deine Familie Knie.»

Dazu ein Bild von Freddy Nock mit Fredy Knie (77), Géraldine Knie und seinem kleinen Sohn.

Freddy Nock hat 30 Weltrekorde gebrochen

Nock stammt aus einer Zirkusfamilie. Bereits im Alter von elf Jahren begann er mit dem Hochseillauf. Im Jahr 1998 sicherte er sich mit einem Lauf auf dem Tragseil der St. Moritzer Signalbahn über eine Distanz von 734 Meter seinen ersten Eintrag im berühmten Guinness-Buch der Rekorde.

Insgesamt hat er in seiner Karriere über 30 Weltrekorde gebrochen, heisst es auf seiner Webseite.

Freddy Nock bei seinem Guinnessbuch-Rekord auf dem Tragseil in St. Moritz.
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Nock im Jahr 2005 vor seinem Weltrekordversuch am Säntis.
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Der Schweizer Hochseilartist am 30. August 2009 auf der 2943 Meter hoch gelegenen Bergstation der Gletscherbahn auf der Zugspitze in Bayern.
Nock zeigt am Samstag, 29. Januar 2011, seinen Weg über das Tragseil der Corvatsch-Bahn von der Bergstation auf 3303 Meter hinunter Richtung Mittelstation in Silvaplana im Engadin.
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Freddy Nock geht auf einem Seil in Richtung Piz Prievlus im Graubünden. Er legte 350 Meter Strecke in einer Höhe von 3500 Metern zurück.
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Der Extremsportler kurz nach seinem Start zum 25-Stunden-Weltrekordversuch im und auf dem «Todesrad» am 1. September 2018 in Zofingen.
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Freddy Nock bei der Einweihungsfeier der 3S-Seilbahn in Zermatt im Wallis.

Nock sorgte 2020 mit seinem Privatleben für öffentliches Aufsehen. Er war wegen versuchter Tötung an seiner Ehefrau angeklagt. Das Aargauer Obergericht sprach ihn dann frei. Es gebe keine objektiven Beweismittel, hiess es. Ihm wurden eine Genugtuung von 11'000 Franken sowie 12'000 Franken Entschädigung für entgangene Einnahmen zugesprochen. Dem Artisten waren verschiedene Auftritte als Folge des Verfahrens gestrichen worden.

Das Bezirksgericht Zofingen hatte Nock knapp ein Jahr zuvor zu einer Freiheitsstrafe von 30 Monaten verurteilt. Angeklagt war Nock wegen Vorfällen in den Jahren 2008 und 2013.

Den Familienstreit bezeichnete er einst gegenüber Nau.ch als «schwierigster Seillauf in meinem Leben».

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