Loredana zahlte Petra Z. in Wahrheit 609'000 Franken
Loredana und ihr Abzocke-Opfer Petra Z.* haben sich geeinigt, das Verfahren wurde eingestellt. Jetzt kommt raus, wie viel die Rapperin wirklich bezahlt hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Gegen die Luzerner Rapperin Loredana lief ein Verfahren wegen gewerbmässigen Betrugs.
- Sie knöpfte der Walliserin Petra Z.* mehrere Hunderttausend Franken ab.
- Nachdem sich Opfer und Täterin einigten, kommt die wahre Summe ans Licht.
Aufatmen auf beiden Seiten: Das Verfahren gegen Rapperin Loredana Zefi (25) wurde diese Woche eingestellt. Die Luzernerin zahlte ihrem Abzocke-Opfer Petra Z.* über 400'000 Franken zurück. Das teilte die Staatsanwaltschaft Luzern mit.
Nun kommt die gesamte Summe ans Licht, die Loredana bezahlt hat. Insgesamt seien es 609'000 Franken, schreibt die «Solothurner Zeitung». Und beruft sich dabei auf die zwölfseitige Einstellungsverfügung, die der Zeitung vorliegt.
Grund für die hohe Summe sind einerseits die 432'000 Franken, die Loredana Petra Z. abgeknöpft hat. Doch: Sie kommt auch für einen grossen Teil der Abzockerei ihres Bruders auf. Ihm konnte strafrechtlich nichts nachgewiesen werden.
Rapperin zeigte von Anfang an Reue
Gegen ihn lief kein Strafverfahren, weil Petra Z. sich laut Staatsanwaltschaft zu leichtgläubig vom ihm verführen liess.
Loredana aber habe «grossen psychischen Druck» auf ihr Opfer ausgeübt.
Der leitende Staatsanwalt Adrian Berlinger geht gemäss der Zeitung von gewerbsmässigem Betrug aus. Der abgezockte Betrag erscheine zwar als hoch. Im Vergleich zu anderen solchen Delikten stufe er die Tat aber nur als mittelschwer ein.
Man gehe nun davon aus, dass das Verfahren sie von weiteren Delikten abhalte, so der Staatsanwalt weiter.
Die Wiedergutmachung kostet Loredana drei Hits
Die 609'000 Franken zahle die erfolgreiche Rapperin aber «keineswegs aus der Portokasse». Der Betrag stelle für sie «einen massiven finanziellen Einschnitt» dar.
Die Zeitung rechnet vor, dass Spotify für eine Million Streams rund 4000 Franken zahle. Loredana muss für ihre Wiedergutmachung also die Einnahmen von 150 Millionen Streams hinblättern. Das erzielte sie mit ihren drei Hits «Eiskalt», «Genick» und «Nicht verdient».
Brisant: Loredana habe von Anfang an Reue gezeigt und ihre Schuld eingestanden, was positiv gewürdigt wurde. Obwohl sie bei ihrer Pressekonferenz in Pristina und auch auf Social Media stets ihre Unschuld beteuerte.
Und: Die Kosovarin hätte bei einer Verurteilung aus der Schweiz ausgeschafft werden müssen. Dank ihrer Einigung gilt sie nun als unschuldig.