Patrizia Laeri über genderneutrale Erziehung: «Gescheitert»
Patrizia Laeri wollte ihre beiden Söhne möglichst genderneutral erziehen. Doch die Wirtschaftsjournalistin gibt zu: Damit ist sie gescheitert.
Das Wichtigste in Kürze
- Patrizia Laeri spricht in einem Interview über ihre Erfahrungen als Unternehmerin.
- Sie verrät zudem, dass sie immer gerne ein Bub gewesen wäre.
- Warum? Die Journalistin stellte sich das einfacher vor als eine Frau zu sein.
Patrizia Laeri (45) setzt sich seit Jahren für die Gleichberechtigung ein – ob privat oder beruflich. Mit «TeleZüri» spricht sie jetzt über Gendergaps, männerdominierte Branchen und die Erziehung ihrer Söhne. Dabei enthüllt sie, dass sie immer gerne ein Bub gewesen wäre.
Die ehemalige SRF-Moderatorin sorgt häufig für Gesprächsstoff. Erst vor Kurzem hat sie im Netz ihren Lohn offengelegt und löste damit eine regelrechte Debatte aus. Die Folgen? Hassnachrichten.
Damit kann die Unternehmerin mittlerweile zwar «gut» umgehen. Doch der allererste Shitstorm sei schlimm gewesen. Frauen würden zwar weniger Drohungen erhalten, dafür aber werde sofort die Kompetenz hinterfragt, so Laeri.
Patrizia Laeri: «Einer folgt diesem Andrew Tate»
Als Feministin wollte die zweifache Mutter ihre Kinder möglichst genderneutral erziehen. Doch damit ist sie deutlich gescheitert, wie sie nun offen zugibt. «Einer folgt gar diesem Andrew Tate», erzählt die Wirtschaftsjournalistin. Tate ist umstrittener Influencer und teilt frauenverachtende Inhalte.
Immerhin: Den unternehmerischen Sinn haben die Teenies wohl von ihrer Mama geerbt. Beide möchten einmal ein Start-up gründen, wie sie stolz verkündet.
Patrizia Laeri erwähnt zudem, dass sie selbst auch gerne ein Bub gewesen wäre. «Ich habe mir immer vorgestellt, dass das viel einfacher wäre.» Als Frau werde man trotz Leistung und Kompetenz lange nicht ernst genommen, erläutert sie.
Angesprochen auf die Vorwürfe, welche Laeri gegen einen ehemaligen SRF-Redaktor erhoben hatte, sagt sie: «Damals war ich noch von Medienkonzernen abhängig.» Das sei einer der Gründe, warum sie erst 20 Jahre später damit an die Öffentlichkeit rückte.
Dass die Vorwürfe nach einer Untersuchung von SRF nicht nachgewiesen wurden, findet die 45-Jährige «schade». Denn: «Es geht nicht um mich, sondern um systemische, toxische Geschäftskulturen.»