SRF: So viel haben Griechenland-Auswanderer schon vom Staat erhalten
SRF begleitet die Berner Griechenland-Auswanderer Alain und Anita bei ihrem Abenteuer. Das Auswandern hatte sich das Paar wohl leichter vorgestellt ...
Das Wichtigste in Kürze
- Das Haus der Griechenland-Auswanderer Alain und Anita ist komplett abgebrannt.
- Der griechische Staat finanziert ihnen nun bereits ein Drittel der Baukosten.
- Das Paar hofft auf mehr Geld.
Kein einfacher Start für die SRF-Auswanderer Alain Aegerter und Anita Thomi in Griechenland.
Vom Emmental BE wanderte das Paar auf die griechische Halbinsel Peloponnes aus. Hier wollen sie Ferien für Reptilienfreunde anbieten.
Anita und Alain reisten nicht allein. Im Gepäck hatten sie 24 Klapperschlangen und 40 Schildkröten. Die Tierchen haben sie grösstenteils gerettet und wollen ihnen nun in der griechischen Sonne ein neues Zuhause geben.
Kaum in der neuen Heimat angekommen, zerstörte ein Waldbrand ihr ganzes Hab und Gut. Anita und ihre Schwiegereltern entkamen den Flammen nur knapp.
Glück im Unglück: Ihre Reptilien befanden sich zu dem Zeitpunkt noch in der Schweiz.
Die beiden Berner mussten wieder ganz von vorne anfangen. Anstatt aufzugeben, wollen sie ihr Haus wieder neu aufbauen.
Der Bau ging allerdings nur langsam voran und auch die Finanzierung bereitete den beiden Bauchweh. Eine Versicherung hatten die beiden noch nicht abgeschlossen. Laut einem Nachbar übernimmt der griechische Staat 80 Prozent der Kosten. Der Antrag ist gestellt, aber bekommen sie auch das Geld?
SRF-Auswanderer bekommen Geld vom griechischen Staat
Nun, ein Jahr später, gibt es ein Wiedersehen mit den beiden in der SRF-Sendung «Auf und davon». Das Paar war fleissig und hat auf eigene Kosten mit dem Wiederaufbau begonnen. Um Geld zu sparen, machen sie viel Arbeit selber.
Nach acht Monaten Bauzeit ist das Haus im Sommer 2023 fast fertig. Nach Monaten in ihrer unbeschädigten Garage können Anita und Alain endlich ihr neues Heim beziehen.
Die Baukosten betragen umgerechnet fast 120'000 Franken. Einen Teil davon konnten Alain und Anita mit Spenden finanzieren, die sie von Freunden bekommen haben. Der Rest ist Geld, das sie eigentlich für den Bau von Ferienhäusern gespart haben.
Gesetz macht Strich durch Rechnung
Doch was ist mit dem Geld der griechischen Regierung? Die Subventionen wurden ihnen zugesprochen und bereits ein Drittel der Baukosten – rund 40'000 Franken – haben sie erhalten. Nun warten sie auf ein weiteres Drittel.
Anita erklärt: «Bei den Subventionen ist es so, dass zuerst die Bauabnahme durch sein muss. Doch irgendwas passt noch nicht. Jetzt warten wir seit zweieinhalb Wochen darauf, dass sich der Architekt meldet und uns informiert. Wir wissen nicht genau, was Sache ist. Das kann wieder Monate dauern.»
Auch für die geplanten Ferienhäuschen sieht es alles andere als rosig aus. Ein skurriles griechisches Gesetz macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Die einzige Hoffnung der Auswanderer ist jetzt, dass das Gesetz gekippt wird.
Bei Anita und Alain ist also weiterhin alles offen. Dennoch bereuen sie ihr Auswanderer-Abenteuer nicht. «Wir werden einen Weg finden und eine Türe wird sich öffnen, das war schon immer so.» In Griechenland haben sie «eine Ruhe und Gelassenheit gefunden», die sie in der Schweiz nicht hatten, betont Anita.