Ausstellung von Ingeborg Bachmann zeigt Einblicke in ihr Leben

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Österreich,

Die Ausstellung «Ingeborg Bachmann. Eine Hommage» ist ab Donnerstag eröffnet. Dabei erhalten die Besucher erstmals tiefe Einblicke in ihr Leben.

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Die Ausstellung «Ingeborg Bachmann. Eine Hommage» beginnt am Donnerstag in Wien. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab Donnerstag ist die Ausstellung «Ingeborg Bachmann. Eine Hommage» in Wien eröffnet.
  • Dabei wird das Literaturmuseum den 50. Todestag der Autorin einstimmen.

«Ihr Menschen! Ihr Ungeheuer! Ihr Ungeheuer mit Namen Hans! Mit diesem Namen, den ich nie vergessen kann.»

Das Typoskript des Textes ist eines der rund 250 Objekte in der Schau «Ingeborg Bachmann. Eine Hommage» des Literaturmuseums in Wien.

Vom Donnerstag bis zum 5. November 2023 will die Ausstellung auf den 50. Todestag der österreichischen Autorin im Oktober 2023 einstimmen.

Die Schau mit ihren oft erstmals präsentierten Dokumenten gewähre tiefe Einblicke in das Leben der sensiblen, eigenwilligen und wachsamen Intellektuellen. Dies sagte die Direktorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger. Seit 1978 verwahrt das Haus den Nachlass von Ingeborg Bachmann (1926-1973) mit seinen insgesamt rund 20'000 Blatt.

Ingeborg Bachmann und Max Frisch führten eine Beziehung

Er sei gewiss, dass ihre Fahrt nach Rom richtig sei. Dies schrieb der Schweizer Schriftsteller Max Frisch 1959 an Bachmann, mit der er 1958 eine Beziehung von fünf Jahren führte. «Denn mit mir ist alles sehr unsicher», fügte er hinzu. Das Ende der Beziehung führte bei Bachmann zu schweren gesundheitlichen Krisen.

Ihre Medikamenten-Abhängigkeit könnte einer der Gründe sein, die neben den Brandverletzungen zu ihrem frühen Tod in Rom beigetragen hätten. So der Direktor des Literatur-Museums Bernhard Fetz. Bachmann sei mit ihren Texten über Krankheit, Depression und psychische Ausnahmezustände, besonders aktuell. Dies sagte die Kuratorin, Kerstin Putz.

Schon früh wollte sie eine Oper schreiben

Bachmann galt seit ihrem ersten Gedichtband «Die gestundete Zeit» (1953) als einer der Stars der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 1954 war sie auf dem Titel des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel». Zeitlebens galt ihr leidenschaftliches Interesse auch der Musik.

Schon als Kind habe sie versucht, eine Oper zu schreiben, sagte sie einmal. In der Scala in Mailand erlebt sie die Star-Sopranistin Maria Callas. Sie erklärt in ihrem Text «Hommage à Maria Callas» zum Inbegriff der leidenden Künstlerin.

Bachmann selbst arbeitet in ihrer Wohnung in Rom zum Leidwesen der Nachbarn auch nachts an der geliebten Schreibmaschine. Die Carabinieri kommen und sagen: «So kleine Gedichte und so viel Lärm», erzählt Putz.

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