BBC: Star-Moderator wegen Kinderpornografie vor Gericht

Er gilt als Legende im britischen Nachrichten-Zirkel. 21 Jahre lang berichtete Huw Edwards (62) aus dem Studio der BBC in London über die Nachrichten in der Welt.

Sogar der Tod von Queen Elizabeth III. (†96) verkündete der renommierte Journalist. Edwards war schlichtweg der wichtigste Nachrichtensprecher der BBC – und der bestbezahlte.

Doch der 62-Jährige hat ein dunkles Geheimnis: Seit 2020 war er mutmasslich kriminell. Ab Mittwoch muss sich der Journalist deswegen vor dem Amtsgericht Westminster (London) verantworten. Es geht laut Berichten um Kinderpornografie.

Die Vorwürfe wiegen schwer: Der Moderator soll einen 17-jährigen Drogenabhängigen bezahlt haben, damit dieser ihm pornografische Fotos schickt. Innerhalb von drei Jahren zahlte der Reporter dem Minderjährigen 35'000 Pfund (fast 40'000 Franken).

Die Taten, die zwischen 2020 und 2022 stattgefunden haben sollen, wurden im vergangenen Jahr aufgedeckt. Journalistenkollegen der englischen Boulevard-Zeitung machten die Vorwürfe öffentlich. In dem Bericht kommt die Mutter des Opfers zu Wort.

Diese nannte Edwards zwar nicht beim Namen und sprach nur von «einem BBC-Reporter». Doch die Frau des 62-Jährigen enttarnte ihren Ehemann schliesslich. Ausserdem gab sie an, dass er unter «ernsthaften psychischen Problemen» leide.

Huw Edwards wurde schliesslich von der BBC suspendiert. Der Sender entschuldigte sich auch bei dem drogenabhängigen Minderjährigen. Edwards selbst liess sich in eine Klinik einweisen, im November 2023 verhaftet und später auf Kaution freigelassen.

Er hat sich bis heute nicht öffentlich zu dem Fall geäussert. Bei der BBC hat er im April nach 40 Jahren im Dienst offiziell gekündigt. Mittlerweile ist auch bekannt geworden, dass sich Edwards von seiner Ehefrau getrennt hat. Er sei noch vor der Gerichtsverhandlung aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen, berichten britische Medien.

Der Ex-Newsreporter und seine Frau haben drei Söhne und zwei Töchter. Zu ihrer Trennung sagte eine Quelle gegenüber «The Sun»: «Sie haben sich vor ziemlich langer Zeit getrennt, es aber nicht öffentlich bekannt gegeben.»

Bei einer Verurteilung drohen Edwards bis zu sechs Monate Gefängnis.