«Drive»-Regisseur Nicolas Winding Refn hat mit «Copenhagen Cowboy» erstmals für den Streaming-Dienst Netflix ein Serienprojekt inszeniert.
Nicolas Winding Refns neue Serie «Copenhagen Cowboy» startet auf Netflix.
Nicolas Winding Refns neue Serie «Copenhagen Cowboy» startet auf Netflix. - Netflix

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum ersten Mal hat Nicolas Winding Refn ein Serienprojekt für Netflix realisiert.
  • Der Arthouse-Filmemacher inszenierte die Neo-Noir-Thriller-Serie «Copenhagen Cowboy».
  • Sie führt den 52-Jährigen in seine Heimatstadt Kopenhagen.
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Arthouse-Filmemacher Nicolas Winding Refn («Drive», 52) hat erstmals für den Streamingdienst Netflix ein Serienprojekt realisiert. Die Neo-Noir-Thriller-Serie «Copenhagen Cowboy» führt Refn zurück in seine Geburtsstadt Kopenhagen.

nicolas winding refn
Der dänische Filmemacher Nicolas Winding Refn. - Keystone

Zum ersten Mal seit «Pusher 3» aus dem Jahr 2005 dreht der eigenwillige Auteur wieder in dänischer Sprache. Dabei bleibt er jedoch seinem unverwechselbaren visuellen Stil treu. Lohnt sich die neue, sechsteilige Netflix-Serie?

Darum geht es in «Copenhagen Cowboy»

Die geheimnisvolle junge Miu (Angela Bundalovic, 28) gilt als Glücksbringerin. Sie wird an die Schwester eines Kopenhagener Unterweltbosses verschachert, der sie zu Fruchtbarkeit nach den Wechseljahren verhelfen soll. Nebenbei muss Miu in ihrem neuen Zuhause niedere Tätigkeiten verrichten, und kommt mit den dort lebenden Zwangsprostituierten in Kontakt. In Wahrheit aber verfolgt die junge Frau ihren ganz eigenen Racheplan.

Lohnt sich die neue Netflix-Serie?

Die Rache-Geschichte rund um die mit übernatürlichen Fähigkeiten gesegnete Hauptfigur Miu ist in «Copenhagen Cowboy» tendenziell zu vernachlässigen. Serienmacher Refn geht es darum, eine bedrohlich-düstere Atmosphäre voller unterschwelliger Spannung aufzubauen.

In hypnotischen Neonbildern zeigt der grosse Stilist des modernen Arthouse-Kinos die moralisch verkommene Unterwelt Kopenhagens. Diese wird von nihilistischen, gewalttätigen Charakteren bevölkert und gleicht einer Hölle auf Erden. Mit betörender Langsamkeit betrachtet Refns Kamera die oftmals teilnahmslosen, stoischen Figuren in 360-Grad-Schwenks. Einmal mehr erschafft der Serienmacher so Bilder voller atemberaubender Schönheit und Coolness.

Diese vermögen letztendlich aber nicht darüber hinwegzutäuschen, dass die Handlung in den sechs knapp einstündigen Episoden im Grunde kaum voranschreitet. Liebhaber von Refns ganz eigenem Stil werden bei «Copenhagen Cowboy» dennoch voll auf ihre Kosten kommen. Ob die Serie jedoch auch das breitere Streaming-Publikum ansprechen wird, erscheint eher fraglich.

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