CSD-Demo und «Black Lives Matter» in Berlin

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Deutschland,

Demonstrationen ohne Mindestabstand und Mund-Nasen-Bedeckung sind in Berlin nicht mehr möglich - dennoch zog es am Wochenende Tausende auf die Strasse. Die meisten hielten sich an die Regeln.

Der grosse CSD war abgesagt worden. Stattdessen gab es eine Pride-Demo unter Corona-Auflagen. Foto: Fabian Sommer/dpa
Der grosse CSD war abgesagt worden. Stattdessen gab es eine Pride-Demo unter Corona-Auflagen. Foto: Fabian Sommer/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter strengen Corona-Auflagen und bei Temperaturen um die 30 Grad haben sich am Samstag Tausende Menschen den Demonstrationen der Bewegung «Black Lives Matter» und der CSD-Szene in der Hauptstadt angeschlossen.

Die Polizei war mit 750 Beamten im Einsatz, wie ein Sprecher auf Twitter mitteilte - es verlief alles friedlich.

Unter dem Motto «Pride Berlin: Save our Community, Save our Pride» startete am Samstagmittag in Schöneberg ein Protestzug gegen die Diskriminerung von Lesben, Schwulen und Transsexuellen - trotz Absage des grossen Christopher Street Days in Berlin. «Es waren schätzungsweise 3500 Menschen in der Spitze», sagte eine Polizeisprecherin. Sie zogen mit Plakaten, Regenbogenfahnen und Musik vom Nollendorfplatz über den Potsdamer Platz zum Alexanderplatz.

Dort wurde die Veranstaltung am Nachmittag beendet, «ohne grössere Vorfälle», wie die Polizeisprecherin sagte. Die Corona-Regeln wie Abstand zueinander und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung seien weitestgehend eingehalten worden. Es herrschte ausgelassene Stimmung, manche Teilnehmer tanzten zu Elektro- oder Diskomusik.

«Es ist uns wichtig, für Menschen zu demonstrieren, die weltweit verfolgt und diskriminiert werden und Gewalt erleiden», sagte ein Teilnehmer. Er trug ein Plakat mit der Aufschrift «We want Liberation & Equality & Justice» (Wir wollen Befreiung, Gleichheit und Gerechtigkeit). In Deutschland habe es in den vergangenen Jahren grosse Fortschritte im Umgang mit Lesben und Schwulen gegeben im Gegensatz etwa zu Polen oder Russland, wo es Nachholbedarf gebe.

Andere Teilnehmer zeigten Plakate mit Slogans wie «No freedom until we are all equal» (Keine Freiheit, bis wir alle gleich sind) oder auch «Black Trans Lives Matter» als Unterstützung für die Anti-Rassismus-Bewegung «Black Lives Matter», die sich zeitgleich im Tiergarten traf. Auch dort waren einzelne Plakate zu sehen, die sich im Gegenzug auf den Pride bezogen.

Mehr als 1000 Menschen demonstrierten am Samstagmittag auf der Strasse des 17. Juni an der Siegessäule gegen Rassismus. Ein Polizeisprecher schätzte die Zahl der unter dem Motto «Black Lives Matter» Versammelten auf etwa 1100. Ursprünglich waren 1500 Teilnehmer angemeldet.

Auf Transparenten zeigten die Demonstranten Slogans wie «Polizeigewalt tötet», «I can't breathe», «Rassismus hat auch hier System» und «White silence is violent». Auf einer Bühne wurde Musik gespielt. Anfang Juni hatten sich auf dem Alexanderplatz wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd durch einen Polizisten in den USA 15.000 Menschen versammelt.

Die Organisatoren baten die Demonstranten im Berliner Tiergarten zu Beginn, die Regeln zum Schutz gegen Corona zu beachten - also einen Abstand von eineinhalb Metern voneinander zu halten und einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Dies wurde generell recht diszipliniert beachtet. Auf der Strasse waren Striche für die Mindestabstände angebracht, Ordner kontrollierten die Einhaltung. «Wir wollen keine Probleme», sagte ein Sprecher vor Ort.

© dpa-infocom, dpa:200628-99-591894/4

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