«Die Höhle der Löwen»: Plötzlich steht ein Pferd im Raum
Das Wichtigste in Kürze
- Die Investoren bekommen es in «Die Höhle der Löwen» mit Pferden, Bier und Bioobst zu tun.
- Eine App soll beim Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel helfen.
- Und auf einmal kommt ein Pferd auf die Bühne getrabt.
Gleich zu Beginn der neuen Folge von «Die Höhle der Löwen» sorgen drei Studenten für zankende Löwen. Eines Abends in ihrer WG ärgerten sich Frederic, Felix und Raul, dass das Bier beim Beerpong so schnell warm wurde. Also erfanden sie «frats», einen Partybecher mit Kühlung – ohne das Bier zu verwässern. Die wiederverwendbaren Becher bestehen aus einer doppelten Becherwand, in der sich eine Kühlflüssigkeit befindet.
Die Löwen sind begeistert. «Fussballfans, Kino, Gartenparty, ich glaube, euer Pokal passt in viele Situationen richtig gut. Wir sind auch junge gute Jungs, wir hätten Bock drauf», sagen Nils Glagau (47) und Tillman Schulz (33). Sie bieten 125'000 Euro für 30 Prozent.
Auch Carsten Maschmeyer (63) und Ralf Dümmel (56) sind interessiert und bieten denselben Deal. «Ich finde das Produkt so geil, weil die Zielgruppe ist von fünf bis 70», schwärmt Dümmel. Die Gründer entscheiden sich letztlich für ihn und Maschmeyer.
Beleuchtete Steigbügel für mehr Sicherheit beim Reiten
Dann wird's tierisch im Löwenkäfig. Der Motorradfahrer Patrick Pauliner hat gemeinsam mit der Tierärztin und reitbegeisterten Veronika Hajek «Lovelstar», beleuchtete Steigbügel, entwickelt. Die Idee entstand, als Patrick 2017 mit seinem Motorrad beinahe mit einer Reiterin kollidierte. Dabei stellte er fest, dass nur wenige Reiter über eine entsprechende Beleuchtung verfügen.
Er entwickelte extrem helle LEDs für Steigbügel, die eine Leuchtweite von über 300 Metern haben. Bisher sind sie nur über einen Online-Shop erhältlich. Nun wollen die Gründer ihre Steigbügel auch im Einzelhandel anbieten. Dafür brauchen sie 150'000 Euro und bieten 15 Prozent.
Plötzlich trabt ein Pferd in die Höhle der Löwen
Um die Idee zu veranschaulichen, reitet Veronika mit ihrem Pferd in den Löwenkäfig. Die Löwen dürfen die Steigbügel begutachten und bekommen ein paar Leckerlis für Torro. «Lovelstar» kostet im Set 69,95 Euro. 600 Stück haben die Gründer in den vergangenen zwei Jahren verkauft.
Als die potenziellen Investoren nach zusätzlichen Zahlen fragen, hakt es ein wenig. Und noch ein Pferdefuss kommt zum Vorschein: Im Patent stehen noch zwei weitere Personen. Ein Löwe winkt nach dem anderen ab. Ein Deal kommt nicht zustande.
Nils Glagau schnappt sich «lynes»
Ziel der Brüder Tobias und Sven Hubbes ist es, Menschen zum Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu bewegen. Dazu setzen sie auf Anreize statt Verbote und haben mit «lynes» ein Bonusprogramm für nachhaltige Mobilität entwickelt. In «Die Höhle der Löwen» stellen sie ihre Idee vor.
Sobald die «lynes»-App auf dem Smartphone installiert ist, können die Nutzerinnen und Nutzer Punkte sammeln, indem sie umweltfreundliche Verkehrsmittel wählen. Diese Punkte können dann innerhalb der App gegen Gutscheine und Rabatte bei verschiedenen Unternehmen und Marken eingetauscht werden. Um noch mehr Menschen zu erreichen, benötigen die Gründer 180'000 Euro für die Weiterentwicklung der App. Sie bieten 20 Prozent Firmenanteile an.
Seit vier Monaten ist «lynes» in Nordrhein-Westfalen auf dem Markt und hat rund 1000 Registrierungen auf der App. Die meisten Löwen sind skeptisch, Nils Glagau dagegen ringt mit sich – und stimmt am Ende zu. Das Geschäftsmodell will er noch nachjustieren. Für 180'000 Euro bekommt er schliesslich 25 Prozent.
Bio-Trockenfrüchte für Kinder kommen bestens an
Noch ein weiterer Deal kommt an diesem Abend zustande. Matrina Herter, Gründerin der «Häppysnäx»-Trockenfruchtrolle, gibt 30 Prozent Anteile für 100'000 Euro. Die Fruchtrolle besteht zu 100 Prozent aus Bio-Trockenfrüchten und richtet sich vor allem an Kinder. Durch eine schonende Trocknung bleiben die wichtigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien in den Fruchtchips erhalten.
Dagegen ohne Deal gehen Raphael Schneider und Toni Hackmann nach Hause. Ihr «Paleo Chair», ein funktionales Sitzmöbel für gesundes und ergonomisches Sitzen, kommt zwar gut an. Seit der Markteinführung haben die Gründer über eine Million Euro Umsatz gemacht. Doch glauben die Löwen nicht, dass das Wachstum weitergehen wird.