Edward Berger präsentiert Vatikan-Thriller
Der neue Film «Konklave» von Edward Berger beleuchtet die Machtstrukturen im Vatikan. Der packende Thriller basiert auf dem Bestseller von Robert Harris.
Edward Berger, der Oscarpreisträger aus Wolfsburg, hat seinen neuen Film «Konklave» beim Filmfest San Sebastián vorgestellt. Die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Robert Harris thematisiert die Intrigen und Machtspiele während der Papstwahl im Vatikan.
Berger erklärte, dass der Film die verhärteten Fronten und den Verlust der Diskussionskultur beleuchtet: «Uns ist die Diskussionskultur abhandengekommen, bei der man voneinander lernen möchte.» Der «NDR» berichtet darüber.
Machtspiele im Vatikan
Die Geschichte dreht sich um die Wahl eines neuen Papstes nach dem Tod des vorherigen Pontifex.
In der Sixtinischen Kapelle versammeln sich 120 wahlberechtigte Kardinäle, um in einem geheimen Prozess einen Nachfolger zu wählen. Dabei wird die Abgeschlossenheit und die Dynamik innerhalb des Konklaves dargestellt.
Ein Blick auf die Charaktere
Im Mittelpunkt steht Kardinal Lawrence, brillant gespielt von Ralph Fiennes. Er trägt die Verantwortung für das Konklave und möchte selbst nicht zum Papst gewählt werden.
Edward Berger beschreibt Fiennes' Darstellung als magisch und hebt hervor, wie wichtig es ist, die innere Welt seiner Figur einzufangen. «Er lässt mich in seine Seele sehen.»
Hoffnung auf Veränderung
Isabella Rossellini spielt eine prägende Nebenrolle als Nonne, die einen eindringlichen Monolog hält. Berger sieht in ihr eine Symbolfigur für das Feminine.
«Isabella steht für alles Feminine in dieser Welt. Und am Ende des Filmes gibt es einen kleinen Riss in dem Fundament dieses Patriarchats. Durch diesen Riss scheint ein sanftes Licht herein. Und dieses Licht repräsentiert die Hoffnung auf Veränderung.»
Themen des Films von Edward Berger
Der Thriller behandelt nicht nur die Wahl des Papstes. Sondern auch tiefere Themen wie Missbrauch und Geschlechterungleichheit in der katholischen Kirche.
Edward Berger betont, dass es in seinem Film nicht um Religion gehe. Sondern um Machtspiele im ältesten Patriarchat der Welt.
Die Musik von Volker Bertelmann untermalt die düstere Atmosphäre des Films und verstärkt die Spannung während der Abstimmungen. Die Zusammenarbeit zwischen Edward Berger und Bertelmann ist bereits die fünfte.