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Marvel-Regisseur James Gunn verrät: «Ich war immer ein wütender Typ»

Nau Prominews
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USA,

Zum Start von «Guardians of the Galaxy Vol. 3» spricht Marvel-Regisseur James Gunn im Interview über Gemeinsamkeiten zwischen ihm selbst und Fan-Liebling Rocket und erklärt, warum einige Darsteller auf allen Vieren spielen mussten.

James Gunn hat alle drei bisherigen «Guardians of the Galaxy»-Filme für Marvel inszeniert.
James Gunn hat alle drei bisherigen «Guardians of the Galaxy»-Filme für Marvel inszeniert. - DFree/Shutterstock.com

Regisseur und Marvel-Mastermind James Gunn (56) bringt am 3. Mai «Guardians of the Galaxy Vol. 3» in die deutschen Kinos. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news verrät der Filmemacher, welche Gemeinsamkeiten es zwischen ihm und der beliebten Waschbär-Figur Rocket gibt, warum eine Darstellerin die Dreharbeiten auf allen Vieren absolvieren musste, und ob Zuschauer die Guardians of the Galaxy zum letzten Mal zu Gesicht bekommen.

Herr Gunn, Sie verlassen nun Marvel, und gehen zum grossen Konkurrenten DC. Geben Sie anderen Filmemachern Ihren Segen, auch weiterhin Geschichten mit Ihren «Guardians of the Galaxy»-Figuren zu erzählen?

James Gunn: Nun, einige der Darsteller der Figuren, die am Ende von «Guardians of the Galaxy Vol. 3» noch da sind, hören auf. Einige Menschen sind nicht mehr dabei. Aber was die Figuren angeht, die überleben, kann ich es nicht erwarten zu sehen, was Marvel mit ihnen anstellt. Ich freue mich darauf, die Fortsetzung ihrer Abenteuer zu sehen.

Sie beschreiben diesen Film als Rockets Geschichte. Er erzählt den Hintergrund der Figur und, wohin sie geht. Worauf kann sich das Publikum da freuen?

Gunn: Von Anfang an haben wir einen kleinen Typen gesehen, der auf viele Arten gequält ist. Er ist ein sehr wütendes kleines Tier – ein Mensch-Tier-Hybrid. Und ich denke, dieser Film erzählt tatsächlich die Geschichte davon, wo er herkam, wie er entstanden ist und wer er ist. Und auch, wie er sich im Laufe dieses Films verändert, um mehr über sich selbst zu lernen – wie die anderen Charaktere auch.

Ich finde, im ersten Film ging es sehr stark um die Mutter, im zweiten um den Vater, und dieser Film dreht sich um das Selbst. Alle unsere Figuren werden damit konfrontiert, wer sie sind, und werden mit ihren eigenen Schwächen und Stärken konfrontiert.

Sie haben einmal gesagt, dass Rocket lose auf Ihnen selbst basiert. Was meinen Sie damit?

Gunn: Ich bin ein kleines Punk-Rock-Kind aus Missouri, war immer ein wütender Typ und hatte keine leichte Kindheit. Deshalb habe ich mich Rocket immer verbunden gefühlt, denn er stösst die Welt von sich weg – mit Wut, aber auch mit Humor. Ausserdem fühlt er sich nicht wohl, wenn er andere Personen kennenlernt. Ich finde, er ist auch einzigartig, und deshalb fühlt er sich unglaublich einsam.

Diese Art von Einsamkeit – sich wie ein Sonderling zu fühlen, wie ein Aussenseiter und jemand, der nicht irgendwo hingehört – das habe ich immer in mir getragen. Als Erwachsener habe ich versucht, damit auf eine reife Art umzugehen. Aber dieser Teil von mir ist Rocket.

Denkt man an Rockets Geschichte im dritten «Guardians»-Teil, oder etwa auch an die Figur des High Evolutionary, kommt einem der neue Film stellenweise doch sehr düster vor. Es geschehen teilweise heftige Dinge, die sogar an den Snap von Bösewicht Thanos erinnern. War es ihre Absicht, im Trilogie-Abschluss düsterer zu werden?

Gunn: Ich denke nicht, dass es darum geht, düsterer zu werden. Es geht vielmehr darum, die Geschichten dieser Figuren voll und ganz zu erforschen. Wir wussten beispielsweise immer, dass Nebula eine sehr finstere Geschichte hat. Die gesamte Filmreihe begann mit einem Jungen, dessen Mutter vor ihm stirbt, kurz bevor er von Piraten entführt wird. Diese Elemente hat es also immer schon gegeben.

Wenn man sich also diese Trilogie vor Augen hält, und «Guardians of the Galaxy Vol. 3» als dritten Akt aus einer Drei-Akt-Trilogie begreift, ist es ganz normal, dass die Dinge ein wenig heftiger werden und es für die Gruppe risikoreicher wird. Wer überlebt und wer stirbt, ist ein wenig unsicherer. Alle diese Dinge haben damit zu tun, dass sich für die Figuren der Einsatz erhöht.

Ausserdem lagen zwischen dem ersten und zweiten Film lediglich einige Monate, doch Teil drei spielt nun Jahre später. Zu einer Familie sind die Charaktere da längst geworden. Dieser Film ist kein Film darüber, als Familie zusammenzuwachsen. Es ist nicht so, dass die Figuren in jedem «Guardians»-Film die gleiche Lektion lernen würden. In diesem Film geht es um eine Familie, die bereits existiert, und die Probleme, die sie untereinander haben.

Stellenweise ist es also ein wenig ernster, doch gleichzeitig gibt es da noch die Freude, die Musik und die Comedy, die wir von einem «Guardians»-Film erwarten.

Maria Bakalova, die Cosmo the Spacedog spielt, hat auch die Bewegungen für die Hündin aufgenommen. Wieso muss eine menschliche Schauspielerin die Bewegungen eines Hundes darstellen?

Gunn: Maria war während der Dreharbeiten sehr involviert. Den gesamten Film über lief sie auf ihren Händen und Knien herum. Sie war immer da, immer am Set. Wir haben immer mit ihr gedreht. All die kleinen Bewegungen, die Cosmo macht, die kleinen Dinge in ihrem Gesicht, kamen alle von Maria.

Das gilt übrigens auch für die vier Charaktere aus Rockets Vergangenheit. Auch hier waren die Darsteller am Set: Sean Gunn, Linda Cardellini, Asim Chaudhry und Mikaela Hoover. All diese tierischen Wesen basieren komplett auf menschlichen Performances.

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