Mehr als 23 Hingucker fürs Fernsehjahr 2023
Dschungelcamp wieder in Australien, eine neue «Tatort»-Kommissarin in Berlin, 50 Jahre «Sesamstrasse», 60 Jahre ZDF, die 1000. «In aller Freundschaft»-Folge, das Aus von «DSDS», wieder «Wetten, dass..?»: Worauf sich TV-Fans 2023 einstellen können
Das Wichtigste in Kürze
- Im Fernsehen kommt im neuen Jahr einiges auf die Zuschauerinnen und Zuschauer zu.
Eine Auswahl von wichtigen Veränderungen und Programmhöhepunkten:
Der Neue bei «hart aber fair»
Ab 9. Januar tritt Louis Klamroth (33) die Nachfolge von Frank Plasberg (65) an, der über 20 Jahre durch die ARD-Montagstalkrunde führte. Der Journalist ist der Sohn des Schauspielers Peter Lohmeyer und spielte vor 20 Jahren in Sönke Wortmanns Nachkriegsdrama «Das Wunder von Bern» dessen Sohn. Klima-Aktivistin Luisa Neubauer wird kein Gast des Talks mehr sein. Klamroth sagte vor kurzem in einem DWDL-Interview, gefragt nach seiner Beziehung zu ihr: «...dass meine Partnerin nicht Gast meiner Sendung sein wird, versteht sich doch von selbst.»
Die Neue bei «Extra»
Viele Jahre war sie das Gesicht von «Brisant» im Ersten, nun ist sie wieder bei RTL, wo sie einst anfing. Mareile Höppner (45) soll am 10. Januar erstmals das Magazin «Extra» moderieren. «Extra» hat dann auch einen neuen Sendeplatz – statt montags nun dienstags in einer 90-minütigen Ausgabe ab 22.35 Uhr.
Dschungelcamp
Die populäre Realityshow «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» beginnt am 13. Januar. Erstmals seit drei Jahren werden die Ekelprüfungen wieder in Australien gedreht. Wegen der weltweiten Corona-Krise war die RTL-Show erst durch ein ähnliches Spektakel in Deutschland ersetzt, dann in Südafrika produziert worden. Das Finale ist diesmal an einem Sonntag (29.1.) statt Samstag. Die Nachklapp-Show «Das grosse Wiedersehen» dann am Montag (30.1.). Moderiert wird das Dschungelcamp von Sonja Zietlow und Jan Köppen. Köppen löst Daniel Hartwich ab. Unter den angekündigten Teilnehmenden sind Martin Semmelrogge, Lucas Cordalis, Claudia Effenberg, Jana Pallaske und Sänger Markus Mörl («Ich will Spass»).
Abschiedsshow für Jürgen Drews
Florian Silbereisen ehrt Schlagerstar und «Mallorca-König» Jürgen Drews mit einer Show. Die im Oktober aufgezeichnete Sendung wird am 14. Januar ausgestrahlt. Der 77-jährige Drews hatte im Sommer sein Karriere-Ende angekündigt.
Letzte Staffel «DSDS»
Die erste Staffel der RTL-Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» 2002/03 verfolgten noch bis zu 15 Millionen. In der Jury sassen Dieter Bohlen, Plattenboss Thomas M. Stein, Journalistin Shona Fraser und Moderator Thomas Bug. Am Ende setzte sich Alexander Klaws durch. Nun soll Schluss mit «DSDS» sein. In der finalen Jury 2023 sitzen ab 14. Januar neben Dieter Bohlen die Rapperin Katja Krasavice, Sänger Pietro Lombardi und Sängerin Leony.
50 Jahre «Sesamstrasse»
Die deutsche «Sesamstrasse» feiert am 8. Januar ein Jubiläum – im Ersten, bei KiKA, im NDR Fernsehen und in der ARD-Mediathek. Am 8.1.1972 hatte das legendäre Kinderprogramm, das der NDR federführend produziert, seine Premiere in der Bundesrepublik (USA 1969). Der Jubiläums-Tag beginnt im Ersten mit einem «Tagesthemen Special: 50 Jahre Sesamstrasse». Caren Miosga moderiert die Sondersendung gemeinsam mit Elmo, Wolle, Pferd. Und das Krümelmonster spricht einen «Tagesthemen»-Kommentar.
Foodie Truck
Apropos Krümel – für eine Familien- und Kinder-Kochshow tun sich Steffen Henssler und das blaue Cookie Monster zusammen. «Krümelmonsters Foodie Truck mit Steffen Henssler» soll 2023 bei Super RTL laufen (zuvor bei RTL+). Gonger, eine Puppe mit Schnurrbart und Kochmütze, tritt erstmals im deutschen Fernsehen auf. 13 Folgen à 30 Minuten wird der Kochlöffel geschwungen.
Das ZDF wird 60
Das Zweite Deutsche Fernsehen, seit Jahren Deutschlands erfolgreichster TV-Sender in Marktanteilen, wird 2023 schon 60 Jahre alt – und mit ihm die Nachrichtensendung «heute», auch «Das aktuelle Sportstudio» und das Format «Das kleine Fernsehspiel». Die Mainzelmännchen flippen aus und geben viele Partys.
1000. Folge von «In aller Freundschaft»
Die ARD-Krankenhaussoap «In aller Freundschaft» feiert im Januar die 1000. Folge. Sie kommt am 31. Januar um 21 Uhr. Die populäre Serie rund um die fiktive Sachsenklinik gibt es seit 1998. Sie beschert dem Ersten dienstags meist hervorragende Einschaltquoten.
«Wer stiehlt mir die Show?»
Anfang 2023 zeigt ProSieben sechs neue Folgen der Spielshow, in der diesmal die Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer, Musiker Sido und Tokio-Hotel-Frontmann Bill Kaulitz dem Moderator Joko Winterscheidt die Show streitig machen wollen.
«Blackout»
Sat.1 will einen Krimiseriendonnerstag etablieren. Im Frühjahr soll dabei etwa an drei Donnerstagen in Doppelfolgen die Miniserie «Blackout» laufen. Während in Europa Strom und Telefonnetze ausfallen, vermutet der ehemalige Hacker und Umweltaktivist Pierre Manzano (Moritz Bleibtreu), dass dies ein gezielter Anschlag ist.
Finale von «Ich trage einen grossen Namen
Der Südwestrundfunk stellt nach fast fünf Jahrzehnten «die Ratesendung mit der längsten Geschichte im deutschen Fernsehen» ein. Am 12. Februar kommt die 747. und letzte Ausgabe von «Ich trage einen grossen Namen». Seit 1977 wurden rund 1500 Nachfahren prominenter Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Kultur eingeladen. Drei Moderatoren und eine Moderatorin führten in 46 Jahren durch die Sendung: Heinz Gmür, Hansjürgen Rosenbauer, Wieland Backes und seit 2020 Julia Westlake.
Retro-Welle geht weiter
Die Retro-Welle im deutschen Fernsehen bäumt sich weiter auf: Sat.1 bringt ab Februar in sogenannten Kult-Show-Wochen die Formate «Jeopardy!» (mit Ruth Moschner) sowie mit Jörg Pilawa «Die Pyramide» und «Herzblatt» zurück ins Fernsehen (Letzteres als «Dating Game – Wer soll dein Herzblatt sein?»). Und auch RTLzwei kündigt an, dem Retrotrend Referenz zu erweisen: «Die Gameshow «Das Glücksrad» und die Rate-Comedy «Genial daneben» lassen in Erinnerungen schwelgen, aber mit einem modernen Twist. Das «Glücksrad» wird moderiert von Sonya Kraus und Thomas Hermanns.»
«The Voice Kids»
Auch 2023 sitzen bei der Sat.1-Kindercastingshow Popsängerin Lena und ihre Kollegen Wincent Weiss, Alvaro Soler sowie Smudo und Michi Beck von den Fantastischen Vier auf den Coaching-Stühlen. Damit gibt es erstmals keine einzige Personaländerung. Die elfte Staffel kommt im Frühjahr.
Ein neuer «Alter» im ZDF
Im März fällt der Startschuss für Thomas Heinze als «Der Alte». Heinze (58) tritt die Nachfolge von Jan-Gregor Kremp (60) in dem Krimi-Klassiker an, der seit 1977 zum ZDF-Programm gehört. Weitere Vorgänger waren Siegfried Lowitz (1977 bis 1986), Rolf Schimpf (1986–2007) und Walter Kreye (2008 bis 2012).
«Club Las Piranjas»
RTL setzt Hape Kerkelings Komödie «Club Las Piranjas» (1995) fort. Vor der linearen Ausstrahlung ist die Miniserie bei RTL+ verfügbar. Animateur Edwin Öttel hat die Karriere eigentlich beendet, doch Ex-Chefin Renate Wenger (Judy Winter) erwartet von ihm, die Hochzeit des gemeinsamen Sohnes zu verhindern. Dann würde er die Hälfte des Clubresorts auf Mauritius erben. Mit dabei sind auch Angelika Milster, Cordula Stratmann, Andrea Sawatzki.
«Der Schwarm»
Als sein grösstes Highlight im fiktionalen Bereich preist das ZDF sicher schon jetzt die Verfilmung von Frank Schätzings Erfolgsroman «Der Schwarm» an, die im Frühjahr als achtteilige Thriller-Serie kommen soll. Sie handelt vom Kampf einer kleinen Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gegen eine unbekannte Schwarmintelligenz in den Tiefen des Meeres. Das ZDF zeigt im Umfeld der Ausstrahlung auch zahlreiche Dokus.
Eurovision Song Contest
ESC in Liverpool – aber nur weil Grossbritannien als Gastgeberland für die vom Krieg heimgesuchte Ukraine einspringt, die 2021 in Turin gewann. 37 Länder nehmen teil. 31 davon treten in den Halbfinals (9./11.5.) an, bei denen nur noch ausschliesslich die Zuschauer entscheiden. Gesetzt fürs Finale (13.5.) sind die fünf grossen (Geldgeber-)Länder Frankreich, Spanien, Italien, Grossbritannien und Deutschland sowie Vorjahrressieger Ukraine.
FreeESC
Zweimal gab es bislang den Free European Song Contest, kurz: #FreeESC, bei ProSieben. Nach 2020 und 2021 war ursprünglich eine Ausgabe auch für 2022 vorgesehen. Doch daraus wurde nix. Nun soll die von Stefan Raab entwickelte Show wohl 2023 tatsächlich wiederkommen, womöglich sogar echter international ausgerichtet als bislang. Raab hatte die «Free ESC»-Show 2020 als eine Art Ersatz für den damals wegen der Corona-Pandemie abgesagten Eurovision Song Contest erfunden. Moderiert wurde der «Free European Song Contest» bislang beide Male von Conchita Wurst und Steven Gätjen.
Wieder «Wetten, dass..?»
Auch 2023 soll es nochmal eine Ausgabe der Samstagabendshow geben – vielleicht wirklich zum allerletzten Mal. Der dann 73 Jahre alte Thomas Gottschalk soll wieder am Vorabend des Totensonntags (25. November) ran. Als Ort wurde vom ZDF Offenburg genannt, unweit von Gottschalks Wohnort Baden-Baden.
Vierte Staffel «Babylon Berlin» bei ARD
Nachdem die vierte Staffel von «Babylon Berlin» schon im Oktober bei Sky erschien, kommt sie 2023 nun auch in die ARD. Die Geschichte beginnt diesmal Ende des Jahres 1930 und erzählt auch vom Aufstieg der Nazis, wobei Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch) eine gewisse SA-Affinität entwickelt.
Corinna Harfouch als «Tatort»-Kommissarin
Nach dem letzten (tödlichen) «Tatort» mit Meret Beckers Figur Nina Rubin und einer Solo-Ermittlung von Robert Karow (Mark Waschke) tritt 2023 die Neue in Berlin an: Susanne Bonard – gespielt von Corinna Harfouch. Im ersten Fall («Nichts als die Wahrheit») geht es um den mutmasslichen Suizid einer Schutzpolizistin. Die Figur Bonard ist eine Ex-Grösse vom Landeskriminalamt, die an der Polizeiakademie lehrt.
Letzter «Polizeiruf» mit Verena Altenberger
Die Schauspielerin Johanna Wokalek (47) wird neue Ermittlerin im Münchner «Polizeiruf 110». Sie folgt als Kriminalhauptkommissarin Cris Blohm auf Verena Altenberger (35), die seit 2019 Elisabeth «Bessie» Eyckhoff spielte. Bevor es soweit ist, ist Altenberger im ersten Halbjahr erstmal noch in ihrem letzten Fall zu sehen.
André Kaczmarczyk allein beim «Polizeiruf»
Nach dem Weggang von Lucas Gregorowicz beim RBB-«Polizeiruf 110», der dort seit 2015 die Figur Adam Raczek spielte, ermittelt die wohl queerste Figur der deutschen Sonntagskrimis, Vincent Ross (André Kaczmarczyk), erstmal allein bei der deutsch-polnischen Polizei im Grenzort Świecko. Ein Solofall mit ihm kommt im ersten Quartal im Ersten.
«Nackt über Berlin»
Ausnahme-Regisseur und -Autor Axel Ranisch (39) hat seinen Debütroman für die ARD zu einer Miniserie (6 mal 45 Minuten) verwandelt. Es geht um zwei Jungs, von denen der eine in den anderen verliebt ist – eine Aussenseiterstory mit einer verrückten Aktion: «Lorenzo Germeno und Anh Khoa Tran spielen die beiden Jugendlichen, Thorsten Merten den Schuldirektor, den die beiden in seiner Wohnung festsetzen.» Kommt 2023 bei Arte und in der ARD.