«Minions 2»: Junge Briten im Anzug dürfen Kinos nicht mehr betreten
Ein neuer Trend auf TikTok sorgt für Ärger. Junge Männer im Anzug gehen beim neuen «Minions»-Film ins Kino, um dann zu randalieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der neue «Minions»-Film hat einen Trend auf TikTok generiert.
- Junge Männer gehen im Anzug ins Kino und verhalten sich teilweise unangebracht.
- Sie filmen sich dabei und stören die anderen Besucherinnen und Besucher.
- Darum dürfen junge Erwachsene in britischen Kinos keinen Anzug mehr tragen.
Männliche junge Erwachsene in Anzügen werden nicht in Vorstellungen von «Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss» gelassen. Laut der britischen Zeitung «The Guardian» hat ein TikTok-Trend manche britischen Kinos zu diesem radikalen Schritt gezwungen.
Der zweite Solofilm der Minions aus dem «Ich – Einfach unverbesserlich»-Franchise zieht demnach offenbar eine für Animationsfilme ungewöhnliche Zielgruppe an: männliche Teenager oder junge Erwachsene. Manche davon brezeln sich in ironischer Distanz zu dem Film auf, mit Anzügen, Fliegen oder Schals. Damit erweisen sie zudem Gru, der Hauptfigur des Franchises, ihre Referenz, der in ähnlichem Outfit auftritt.
Unter dem Hashtag #gentleminions posten sie dann auf TikTok Videos, auf denen sie deutlich overdressed einen Kinosaal betreten. Dort machen sie aus dem Film ein Event. Sie rauchen etwa Zigarren, jubeln an manchen Stellen laut oder werfen Sachen durch die Gegend. Manche tanzen sogar vor der Leinwand.
Das stört natürlich andere Kinobesucherinnen und Kinobesucher. Die Sicherheitskräfte mussten Medienberichten zufolge bei manchen Vorstellungen die «Gentleminions» aus dem Verkehr ziehen. Vorstellungen mussten abgebrochen werden, weinende Kinder verliessen laut BBC das Filmtheater.
Einzelne britische Kinos zogen später die Reissleine. Sie untersagten den Kinobesuch von Jugendlichen in Anzügen ohne Begleitung von Erziehungsberechtigten.
Untypisch hoher Anteil von jungen Männern machen «Minions» zum Kinohit
Die ironisch verbrämte Begeisterung von jungen Männern ist für manche Kinobetreiber und -Besucher ein Fluch. Für die Macher von «Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss» ist sie ein Segen. Wie «The Hollywood Reporter» ausführt, machen gerade sie den Film zu einem Kinohit.
34 Prozent der Besucher waren in den USA zwischen 13 und 17 Jahre alt. Das ist eine ungewöhnliche Zahl für einen Animationsfilm, der eher auf Kinder und ihre Eltern abzielt. Untypisch ist auch der hohe Männeranteil am Publikum von 49 Prozent.
Laut «The Hollywood Reporter» brach der neue «Minions»-Film in den USA den Rekord für den besten Kinostart um einen 4. Juli herum. Das letzte Wochenende war in den Vereinigten Staaten durch den Unabhängigkeitstag am Montag ein langes Wochenende.
Das Branchenmagazin kalkuliert für die Zeit von Freitag bis Montag ein Einspielergebnis von 125,2 Millionen Dollar. Die Zahlen für den 4. Juli lagen noch nicht vor. Den bisherigen Rekord an einem Unabhängigkeitstag-Wochenende hält «Transformers 3» von 2011 mit 115 Millionen Dollar.