Nestlé im Visier von Elon Musks Klage: Ein Werbe-Boykott?
Elon Musk verklagt Nestlé und weitere Konzerne wegen Werbe-Boykotts. Der Vorwurf: Wettbewerbsverzerrung durch koordinierte Aktionen gegen seine Plattform X.
Elon Musk hat seine Klage gegen Nestlé und andere Unternehmen ausgeweitet. Die Klage wirft den Firmen vor, X in einem koordinierten Boykott finanziell zu schädigen.
Dies geschah, nachdem Musk die Plattform übernommen hatte und die Werbekunden ihre Budgets umverteilten.
Laut «Handelszeitung» klagt Musk auf Wettbewerbsverzerrung und wirft den Unternehmen vor, ihre Werbung auf konkurrierende Plattformen zu verlagern.
Insgesamt 18 Unternehmen im Visier
Die Klage umfasst insgesamt 18 Unternehmen, darunter auch Lego und Shell. Musk argumentiert, dass diese Unternehmen durch ihre Aktionen gegen die Interessen ihrer Kundschaft handeln.
Der Hintergrund des Konflikts liegt in der Initiative GARM, die nach dem Christchurch-Attentat ins Leben gerufen wurde. Diese stellt sicher, dass Werbung nur auf Plattformen geschaltet wird, die bestimmte Sicherheitsstandards einhalten.
So berichtet es «NPR».
Hintergrund der Klage
Die Spannungen zwischen Musk und den grossen Werbekunden begannen mit seiner Übernahme von Twitter im November 2022.
Viele Unternehmen zogen sich zurück oder reduzierten ihre Werbung aufgrund der neuen Inhalte und Richtlinien unter Musks Führung. Berichten zufolge sank der Umsatz von Twitter um 50 Prozent, was zu einem Verlust von etwa 75 Millionen Dollar (ca. 69 Millionen Franken) führte.
Sie betonen stattdessen, dass GARM keine verbindlichen Vorschriften für Werbetreibende aufgestellt hat. Musk hat zudem in der Vergangenheit öffentlich gegen Werbekunden gewettert, die seine Plattform verlassen haben.
Aktuelle Entwicklungen
Die Klage wurde am 1. Februar 2025 aktualisiert und umfasst nun auch neue Beklagte wie Colgate-Palmolive und Pinterest. Diese Unternehmen haben bislang keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben.
Die rechtlichen Schritte von Elon Musk zielen darauf ab, die angebliche koordinierte Aktion der Werbekunden zu stoppen. Zudem sollen so die finanziellen Einbussen für X kompensiert werden.
In einem Bericht des Rechtsausschusses des US-Repräsentantenhauses wird der Werbeboykott als «eine Bedrohung für die Freiheit im Land» bezeichnet. Dies könnte Musks Position zusätzlich stärken.