Elon Musk: Polnischer Minister ruft Bevölkerung zu Tesla-Boykott auf
Nach Aussagen von Elon Musk bei einer AfD-Veranstaltung ruft der polnische Minister Slawomir Nitras die polnische Bevölkerung zu einem Boykott gegen Tesla auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Elon Musks Aussagen bei einem AfD-Wahlkampfauftritt sorgen für Kritik.
- Ein Minister in Polen fordert seine Landsleute dazu auf, Tesla zu boykottieren.
- Auch einige deutsche Unternehmen verzichten bereits auf die Autos des Tech-Milliardärs.
Polens Sport- und Tourismusminister Slawomir Nitras hat seine Landsleute dazu aufgerufen, Tesla zu boykottieren.
«Es gibt für jeden vernünftigen Polen keine Rechtfertigung mehr, Teslas zu kaufen. Eine harte Reaktion ist notwendig, einschliesslich eines Verbraucherboykotts», zitiert ihn die Polnische Presseagentur gemäss «Tagesspiegel».
Was ist passiert?
Elon Musk hatte sich am Samstag per Video zu einer AfD-Veranstaltung zugeschaltet. Er lobte die «deutsche Kultur», die «tausende Jahre» zurückreiche und forderte, stolz darauf zu sein «Deutscher zu sein».
Er fügte hinzu: «Ehrlich gesagt, ist der Fokus zu sehr auf die Schuld der Vergangenheit gerichtet und das müssen wir hinter uns lassen.»
Reaktionen auf Aussagen von Elon Musk
Nicht nur in Polen sorgten die Aussagen von Musk für Kritik. Auch aus Israel kamen deutliche Worte.
Der Vorsitzende der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Dani Dayan, erklärte auf X: «Das Erinnern und Anerkennen der dunklen Vergangenheit des Landes sollte im Mittelpunkt der Gestaltung der deutschen Gesellschaft stehen.»
Ein Versäumnis sei «eine Beleidigung für die Opfer des Nationalsozialismus und eine klare Gefahr für die demokratische Zukunft Deutschlands.»
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, schloss sich dieser Einschätzung an: «genauso wie Millionen Deutsche», wie er auf X betonte.
Auf Dayans Beitrag reagierte er mit den Worten: «Elon Musk scheint unser Land überhaupt nicht gut zu kennen.»
Auch einige deutsche Unternehmen verzichten auf Teslas
Auch Matthias Miersch, SPD-Generalsekretär, unterstützt Boykottaufrufe gegen Produkte des US-Milliardärs wegen dessen Zusammenarbeit mit der AfD. «Das ist ein Signal, das durchaus ausgesprochen werden kann», zitiert ihn der «Tagesspiegel».
Einige deutsche Unternehmen haben sich bereits von den Teslas als Anbieter für Firmenfahrzeuge zurückgezogen. Darunter die Drogeriekette Rossmann und mehrere Energieversorger.
Zudem gibt es nun auch einige Besitzer von Teslas, die einen Aufkleber auf ihren Wagen kleben. Darauf steht: «Ich habe ihn gekauft, bevor Elon Musk verrückt geworden ist».