Zwei Tage vor Beginn seiner Tournee sprach der Künstler über «Verrohung» und «Orientierungslosigkeit» in der Gesellschaft. Das müsse man aber nicht tatenlos hinnehmen.
Peter Maffay mischt sich in politische Themen ein und spricht von Verantwortung. Foto: Frank Molter/dpa
Peter Maffay mischt sich in politische Themen ein und spricht von Verantwortung. Foto: Frank Molter/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Rockmusiker Peter Maffay sieht die jüngsten rechtsradikalen Anschläge auch als Folge von Orientierungslosigkeit.
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«Die Gesellschaft radikalisiert sich, es gibt sehr viele Menschen, die Orientierung suchen und keine finden und dann eskaliert das in dieser Form», sagte der 70-Jährige am Montag in Kiel zwei Tage vor Beginn seiner neuen Deutschlandtournee.

«Was wir an Erosion erleben in unserer Gesellschaft, ist ein Mass, das wir in dieser Form seit langem nicht mehr kennen und auch vermutlich davon ausgegangen sind, dass es sich in dieser Form nicht wiederholt.»

Doch diese «Verrohung» und «Orientierungslosigkeit» könne man abfangen. «Unsere Gesellschaft ist nicht schwach, sie muss sich nur organisieren und sie muss einen Konsens finden für essenzielle Fragen», sagte Maffay. Und zwar unabhängig davon, in welcher Partei man sei - mit Ausnahme antidemokratischer Parteien.

Maffay sprach von einer «riesenverpassten Chance, wenn wir das sich weiter entwickeln liessen. Die Chance ist ja, aus der Vergangenheit zu lernen, aus den Geschehnissen vor einigen Jahrzehnten, und diese Erinnerung wachzuhalten - darum geht es, um diese Vorkommnisse eindämmen zu können.» Dabei sieht er auch Künstler in der Verantwortung: In gewisser Weise stelle auch eine Bühne eine Verpflichtung dar. «Man kann in kleinem Masse meinungsbildend wirken», sagte Maffay.

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