Prinz Andrew verliert Ehrenbürgerwürde von York
Prinz Andrew verliert wegen des Missbrauchsskandals den Ehrenbürgertitel von York. Herzog der Gemeinde bleibt er aber – zumindest vorerst.
Das Wichtigste in Kürze
- Prinz Andrew wurde vorgeworfen, eine Minderjährige missbraucht zu haben.
- Wohl mit Millionen konnte er eine Missbrauchsklage in den USA gegen sich abwenden.
- Dennoch hat ihn nun die Stadt York bestraft.
Der Gemeinderat der nordenglischen Stadt York hat Prinz Andrew (62) die Ehrenbürgerwürde entzogen. Das meldete die britische Nachrichtenagentur PA am Mittwochabend. Hintergrund für die einstimmig gefallene Entscheidung ist demnach die Rolle des zweitältesten Sohns von Queen Elizabeth II. im Missbrauchsskandal um den inzwischen gestorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein.
Mit dem von der Queen verliehenen Titel «Herzog von York» hat der Entzug der Ehrenbürgerwürde nichts zu tun.
Mehrere Mitglieder des Gemeinderats forderten jedoch, Andrew solle auch seinen Herzogstitel verlieren. Ein Gemeinderatsmitglied von der Labour-Partei bezeichnete die Verbindung zwischen Andrew und der Stadt als «Schandfleck».
Prinz Andrew hat Missbrauchsklage abgewandt
Der Prinz hatte Mitte Februar mit einem wohl millionenschweren Vergleich eine Missbrauchsklage in den USA gegen sich abwenden können. Klägerin Virginia Giuffre hatte ihm vorgeworfen, sie als 17-Jährige mehrfach missbraucht zu haben. Andrew wies die Vorwürfe zurück. Seine militärischen Dienstgrade und offiziellen Aufgaben für die Königsfamilie hatte er aber bereits abgeben müssen.
Erst Ende März hatte Prinz Andrew einen Schritt zurück in die Öffentlichkeit gewagt. Er begleitete die inzwischen gebrechliche Queen (96) auf deren Wunsch zum Gedenkgottesdienst für Prinz Philip (†99). Die Wahl hatte grosse Aufregung hervorgerufen.