Udo Jürgens: Erbstreit landet erneut vor Gericht
Noch im Jahr 2021 haben sich die Kinder von Udo Jürgens mit seinem Ex-Manager vor Gericht einigen können. Jetzt legen sie jedoch Klage ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen Udo Jürgens Manager und seinen Kindern ist es 2021 zur Einigung gekommen.
- Doch jetzt reichen John und Jenny Jürgens eine Klage gegen Freddy Burger ein.
- Es fehle den beiden «letztlich die Vertrauensbasis für eine weitere Zusammenarbeit».
Der Schlagerstar Udo Jürgens verstarb 2014 im Alter von 80 Jahren und hinterliess ein grosses musikalisches Vermächtnis. 2021 wurde nach dem jahrelangen Zwist zwischen seinen Kindern John und Jenny sowie seinem Manager Freddy Burger eine Einigung erzielt.
Doch jetzt geht der Streit in eine neue Runde – und womöglich sogar vor Gericht. John und Jenny Jürgens teilten in einem Statement der «Bild»-Zeitung mit: «Bedauerlicherweise wurden die Verlagsverträge, trotz des Vergleichs in 2021, von dem Herrn Burger gehörenden Aran-Verlag nicht ordnungsgemäss erfüllt. Deswegen haben wir jetzt Klage eingereicht.»
Es fehle «letztlich die Vertrauensbasis für eine weitere Zusammenarbeit», so die Kinder der Musik-Legende. Das Vorgehen sei auch in Udos Sinne: «Herr Burger ist nämlich wirklich nicht in der Lage zu beurteilen, was die Wünsche unseres Vaters gewesen wären. Das hat er in der Vergangenheit oft genug gezeigt.»
Auch Burger äusserte sich zu den erneuten Querelen und sagte in einer Erklärung: «Gerne halte ich fest, dass die Aran Concertical Productions AG der Verlag für die ab 1977 entstandenen Udo-Jürgens-Songs ist. Daran hat sich durch das Ableben von Udo Jürgens nichts geändert und wird sich auch in Zukunft nichts ändern.»
Einigung wurde eigentlich erzielt
Eigentlich einigte man sich 2021 auf eine neue Regelung. In einer Pressemitteilung der Udo Jürgens Master AG hiess es: «So werden sich die ehelichen Kinder zukünftig als alleinige Gesellschafter um die Geschicke der Tonträgerunternehmung Udo Jürgens Master AG kümmern.» Damit liege die Veröffentlichung des gesamten Udo-Jürgens-Musikproduktions-Katalogs in den Händen der beiden Jürgens-Kinder.
«Freddy Burger konzentriert sich auf die Pflege des ihm gehörenden Musikverlags für die Werke von Udo Jürgens», hiess es weiter. Burger sei dadurch zuständig für die musikalische Weiterentwicklung dieser von Udo Jürgens geschaffenen Werke: «etwa durch deren Verwendung in Film-, Werbe- und Musicalproduktionen sowie durch die Inspiration heute aktiver Musikerinnen und Musiker.»
«Wir bewahren sein musikalisches Vermächtnis»
John und Jenny Jürgens zeigten sich in einem gemeinsamen Statement froh über die Einigung mit Freddy Burger: «Unser Vater hat mit seiner Musik, weit über den deutschsprachigen Raum hinaus, Kulturgut geschaffen und Generationen damit begeistert. Wir bewahren sein musikalisches Vermächtnis.» Ausserdem kündigten sie an: «Seine Fans können sich nun wieder auf die Fortsetzung weiterer Veröffentlichungen der Udo-Jürgens-Originalaufnahmen freuen.»
Und auch Freddy Burger schien das Ergebnis zu gefallen: «Ich freue mich, die zum Aran-Musikverlagskatalog gehörenden musikalischen Werke von Udo Jürgens verwalten zu dürfen. Udo Jürgens war einer der begnadetsten Musiker und Entertainer im deutschen Sprachraum der letzten 60 Jahre.
Ich bin dankbar, dass ich ihn auf seinem Weg so lange begleiten durfte. Und auch stolz auf das, was wir in den fast 40 Jahren unserer Zusammenarbeit geschaffen haben. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Musik von Udo Jürgens lebt und auch die nächste Generation zu begeistern vermag.»
Bis zuletzt stand Udo Jürgens auf der Bühne
Udo Jürgens starb am 21. Dezember 2014 an akutem Herzversagen. Bei einem Spaziergang im Schweizer Gottlieben war der Entertainer etwa drei Monate nach seinem 80. Geburtstag zusammengebrochen.
Bis zuletzt stand Udo Jürgens auf der Bühne. Im Februar 2014 hatte der Sänger noch einen Charterfolg mit seinem Album «Mitten im Leben – Das Tribute Album». Danach ging er im Oktober auf Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.