«Weinstein führte sich auf wie ein zweitklassiger Mafia-Tyrann»

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen

USA,

Der neuseeländische Regisseur Peter Jackson erinnert sich an die Zusammenarbeit mit Harvey Weinstein. Der Produzent habe bewusst Kampagnen gegen Schauspielerinnen gefahren.

Peter Jackson wirft Weinstein vor, wie ein Mafia-Tyrann gehandelt zu haben.
Peter Jackson wirft Weinstein vor, wie ein Mafia-Tyrann gehandelt zu haben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • «Herr der Ringe»-Regisseur Peter Jackson wirft Weinstein vor, wie ein zweitklassiger Mafia-Tyrann aufgetreten zu sein.
  • Er habe eine Kampagne gegen Schauspielerinnen wie Ashley Judd geführt.

Nachdem Salma Hayek bekannt gab, dass Harvey Weinstein (65) ihr mit dem Tod drohte und sie im Film unbedingt nackt sehen wollte (Nau berichtete), befeuert jetzt auch Star-Regisseur Peter Jackson (56) die Vorwürfe gegen den Hollywood-Produzenten.

Judd und Sorvino meiden

Der «Herr der Ringe»-Regisseur habe Ende der Neunziger Jahre auf Druck von Weinstein auf ein Engagement von Ashley Judd und Mira Sorvino verzichtet, erzählt er im «Guardian». Die beiden Schauspielerinnen seien damals im Gespräch für eine Rolle in der Tolkien-Triolgie gewesen. Jackson erinnert sich: «Die Produktionsfirma Miramax sagte uns, es sei ein Albtraum mit Ihnen zu arbeiten und wir sollten sie um jeden Preis meiden.»

Eine Schmutzkampagne

Er habe zu diesem Zeitpunkt keinen Grund gehabt, an diesen Aussagen zu zweifeln. Rückwirkend betrachtet, habe es sich dabei aber offensichtlich um eine Schmutzkampagne gegen die Schauspielerinnen gehandelt. Sowohl Judd wie auch Sorvino beschuldigten Weinstein zuletzt der sexuellen Belästigung und zeigten sich nach den Enthüllung von Peter Jackson emotional auf Twitter.

«Mafia-Tyrannen»

Am Ende wurde die Trilogie von New Line produziert, weil Weinstein «nicht zu der Art von Leuten gehören, mit denen ich arbeiten will», sagt Jackson.

Weinstein und dessen Bruder hätten sich benommen wie «zweitklassige Mafia-Tryannen». Kenntnisse über sexuelle Belästigungen habe er aber zu keine Zeit gehabt, beteuert der neuseeländische Oscarpreisträger.

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