13. AHV-Rente: Das sagen die Parteien zum Gewerkschafts-Coup
Die Schweiz will die 13. AHV-Rente! Die Bilanz der Partei-Chefs fällt sehr unterschiedlich aus: Von «Seltenheitswert» bis Kostenängsten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die unterschiedlichen Parteien nehmen gegenüber Nau.ch Stellung zur heutigen Abstimmung.
- Volk und Stände nehmen die 13. AHV-Rente mit 58,24 Prozent Ja-Stimmen-Anteil an.
- Die Renteninitiative hingegen wird mit 74,72 Prozent Nein-Stimmen-Anteil klar verworfen.
Jetzt ist es offiziell: Ab 2026 erhalten Rentnerinnen und Rentner in der Schweiz eine zusätzliche AHV-Rente. Volk und Stände haben die Volksinitiative mit 58,24 Prozent Ja-Stimmen-Anteil angenommen.
Es ist erst die 26. Volksinitiative, die von der Schweizer Stimmbevölkerung angenommen wurde. Mit dem Ja-Stimmen-Anteil von 58,24 Prozent zählt sie gar zu den zehn «besten» Volksinitiativen aller Zeiten.
Freude und Überraschung
SP-Co-Parteipräsidentin Mattea Meyer ist sichtlich erfreut über das Abstimmungsresultat: Die Zürcherin freut sich über diesen «Ausgleich des Kaufkraftverlusts», den die Stimmbevölkerung heute beschlossen habe.
Meyer ist überzeugt: «So eine Volksabstimmung gewinnt man selten!» Es sei ein klarer Sieg nicht nur für alle aktuellen Rentnerinnen und Rentner, sondern auch für alle zukünftigen.
Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister stimmt etwas andere Töne an: «Es ist ein Abstimmungssonntag, wie jeder andere.» Die Umfragen hätten stets gezeigt, dass es am heutigen Abstimmungssonntag für die Sensation reichen könnte. Gleichzeitig zeigt sich der Zuger erstaunt über die Deutlichkeit des Resultates. «Ich bin überrascht, das gebe ich zu.»
Tiefe Sorgenfalten auf bürgerlicher Seite
Ganz anders der Tenor rechts der Mitte: Für SVP-Nationalrat Franz Grüter zeigt das Resultat in erster Linie, dass Herr und Frau Schweizer ihre Kaufkraft steigern wollten. «Das Verdikt ist klar – diesen Volksentscheid gilt es jetzt umzusetzen!» Die Schweiz müsse künftig wieder besser zur eigenen Bevölkerung schauen, erklärt der Luzerner.
Für FDP-Parteipräsident Thierry Burkart steht fest, dass mit diesem Volksentscheid massive Mehrkosten auf den Bund zukommen werden: «Wir werden jährliche Zusatzkosten von rund vier bis fünf Milliarden Franken haben.» Noch sei aber völlig unklar, wie dies finanziert werden solle.
Von ersten Vorschlägen ist der Aargauer allerdings nicht angetan: Denn eine Erhöhung der Lohnabzüge oder der Mehrwertsteuer würde am Ende wieder den Mittelstand belasten. «Da wehren wir uns dagegen», kündigt Burkart an.