Alain Berset geht gegen neue Handy-Antenne in seinem Wohnort vor
Das Wichtigste in Kürze
- Eine 5G-Antenne hätte in Belfaux FR installiert werden sollen.
- Alain Berset und die Bewohner wehrten sich aber erfolgreich dagegen.
- In seinem Brief äusserte der Gesundheitsminister auch Sorgen über die Gesundheit.
In Belfaux FR plante Swisscom eine 4G-Antenne zu errichten. Diese hätte dann auch auf 5G aufgerichtet werden können. 3300 Einwohner der Gemeinde sammelten Unterschriften gegen dieses Vorhaben.
Der wohl prominenteste Bewohner des Ortes wählte einen anderen Weg: Bundesrat Alain Berset teilte seine Bedenken mit einem Brief der Gemeinde direkt mit. Dies zeigen Dokumente, die eine 5G-Gegnerin dank dem Öffentlichkeitsgesetz einsehen konnte und dem «Blick» vorliegen.
«Schädliche Auswirkungen auf Mensch und Tier»
Alain Berset, der rund 180 Meter neben dem geplanten Antennen-Standort wohnt, nannte sechs Argumente gegen den Standort. Eines davon war die gesundheitliche Gefahr: «Elektromagnetische Wellen technologischer Herkunft, insbesondere jene, die von der Mobilfunktechnologie ausgehen, haben schädliche Auswirkungen auf Mensch und Tier.» Dies steht im Brief, den der Bundesrat, seine Frau, seine Mutter und ein weiterer Verwandter unterzeichnet hatten.
Die Gefahr «bei sehr hohen Intensitäten» beschreibt auch das Bundesamt für Gesundheit auf seiner Website. Es beruhigt aber, dass die angewandten Grenzwerte vor zu hohen Belastungen schützten. Berset-Sprecher Christian Favre sagt, dass der Bundesrat lediglich darauf hingewiesen habe, dass die Einhaltung der Strahlennormen wesentlich sei. Im Brief schreibt Berset aber auch, dass es möglich sei, dass die Grenzwerte in der Zukunft nach oben angepasst würden.
In der Regel hält die Swisscom an eingereichten Baugesuchen fest, Einsprachen führten «höchstens zu Verzögerungen», so eine Sprecherin. In Belfaux FR aber wurde das Projekt fallengelassen. Etwa wegen des prominenten Gegners? Die Swisscom streitet dies ab, man habe den Standort aufgrund einer negativen Stellungnahme des Amtes für Kulturgüter gewechselt.