Alain Berset: Gesundheitsminister wird im SRF-Gespräch emotional
Alain Berset war am Donnerstagabend in der SRF-Sendung «Gredig direkt» zu Besuch. Dabei wurde der Schweizer Gesundheitsminister plötzlich sehr emotional.
Das Wichtigste in Kürze
- Alain Berset war am Donnerstagabend in der SRF-Sendung «Gredig direkt» zu Besuch.
- Der Gesundheitsminister sprach über die Pandemie-Bekämpfung und räumte auch Fehler ein.
- Gegen Schluss des Gesprächs wurde der SP-Politiker plötzlich ganz emotional.
Alain Berset hat turbulente 15 Monate hinter sich. Der Gesundheitsminister rückte während der globalen Pandemie urplötzlich in den Mittelpunkt der Schweizer Politik. Für seine teils harten Entscheidungen wurde er von den einen gelobt und von anderen scharf kritisiert.
Im rund halbstündigen Gespräch mit Moderator Urs Gredig, liess der Gesundheitsminister nämlich für einen kurzen Moment reine Emotionen zu. Der Grund war aber nicht die Pandemie – sondern sein Grossvater François Angéloz.
Moderator Gredig spielte nämlich einen Clip von «RTS» ein, der Angéloz im Jahr 2003 zeigt. Minuten zuvor wurde Alain Berset als damals jüngste Person in den Ständerat gewählt. Der Grossvater, selbst ein SP-Politiker, wurde von den Journalisten gefragt, was er sich nach der Wahl für seinen Enkelsohn wünsche.
François Angéloz antwortete: «Ich habe keine Angst, dass er die Bodenhaftung verliert. Das wäre das Schlimmste für mich. Ich kann aber meine Hand ins Feuer legen, dass er seiner politischen Linie auch künftig treu bleiben wird.»
Alain Berset lässt Fassade fallen
Als der Clip endet, ist die Kamera direkt auf Berset gerichtet. Er hat seinen Blick nach links auf den Screen gerichtet, senkt seinen Kopf und atmet tief ein. Im Hintergrund ist Gredig zu hören, er will vom Gesundheitsminister wissen, ob er den Wunsch seines Grossvaters erfüllen konnte.
Berset hebt seinen Kopf, beisst sich auf die Lippen – im Winkel seiner Augen formt sich eine Träne. «Das sind gerade sehr viele Emotionen, ich habe diese Bilder seither nie mehr gesehen. Mein Grossvater ist inzwischen verstorben – als ich in den Bundesrat gewählt wurde, war er noch dabei. Wir waren uns wirklich sehr, sehr nahe...»
Er seufzt, lächelt und meint: «Das war schon ein besonderer Moment... Entschuldigung, was war die Frage?»
Gredig wiederholt seine Frage und Berset fängt sich: «Ich habe immer unterschieden zwischen, wer ich als Person bin und der politischen Arbeit. Starke Wurzeln zu haben, war mir immer wichtig und sehr zentral für mich. Und ich hoffe, ich bin als Mensch so geblieben, wie ich war.»