Alain Berset: «Ende der Corona-Massnahmen nah»
Alain Berset stattete heute dem Kanton Aargau einen Besuch ab. An der Medienkonferenz im Anschluss gab sich der Gesundheitsminister optimistisch wie noch nie.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrat Berset war heute im Kanton Aargau und informierte sich zur Corona-Lage vor Ort.
- Anschliessend sagte der Gesundheitsminister, die Situation sei für Lockerungen günstig.
- Nächste Woche wird der Bundesrat über die Massnahmen beraten.
Heute war Bundesrat Alain Berset zu Besuch im Kanton Aargau und traf sich mit Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (SVP). Nach einem Besuch im Kantonsspital in Aarau gab es eine Medienkonferenz.
Der Bundesrat besinnte sich zu Beginn der Medienkonferenz auf seinen letzten Besuch in den Kanton Aargau zurück. Damals stand die Schweiz ganz zu Beginn der Impfkampagne. «Wir haben drei Wellen in der Zwischenzeit erlebt», so Alain Berset.
«Viel Bewegung» in den nächsten Tagen
Die Lage sehe momentan für Lockerungen gut aus, fuhr Berset fort. «Ich glaube, wir können die Aufhebung der Quarantäne wirklich diskutieren», sagt er. Dasselbe gelte auch für die Homeofficepflicht. In den nächsten Tagen werde die Schweiz «viel Bewegung» erleben.
Aber es werde nicht alles an einem Tag geschehen, unterstrich Alain Berset. «Aussteigen ist ein Prozess.» Einen «Freedom Day» lehne er aber ab, «das ist ein Krieg-Begriff!» Und auch wenn der Bundesrat die Massnahmen lockere, heisse es nicht, dass die Krise vorbei sei.
«Es kann immer etwas passieren», so Berset, «wir werden uns immer anpassen.» Vor einem Monat noch hätte er nie gedacht, bald Lockerungen ankündigen zu können.
Punkto Long Covid wolle der Bundesrat weitere Forschung in diesem Bereich unterstützen. Denn bei über 90 Prozent der Bevölkerung mit einer Art Immunität könnten die Folgen nicht ignoriert werden. Die Schweiz werde weiterhin international kollaborieren.
Nächste Woche wird über Lockerungen diskutiert
Die Schweiz ist im Bereich der täglichen Fallzahlen aktuell Spitzenreiterin Europas. Aber die Hospitalisierungen stagnieren noch auf hohem Niveau. Deswegen forderte die Wirtschaft am Dienstag einen «Freedom Day».
Das kritisiert Berset: «Wenn es schlecht geht, tauchen alle ab, die verschwinden. Und wenn es plötzlich besser geht, kommen wieder viele Forderungen.»
Man merke zwar, dass die Belastung in den Spitälern momentan sinke, sagte Alain Berset zum Thema Gesundheitssystem: «Es ist eine sehr starke Differenz zwischen Delta und Omikron.» Der Druck auf das Personal bleibe aber nach wie vor sehr hoch.
Nächsten Mittwoch wird der Bundesrat wie versprochen über neue Lockerungen diskutieren.