Alliance f fordert von FDP und CVP reine Frauentickets für Bundesrat
Der Frauendachverband Alliance f will nichts von Kompromissen wissen: Selbst bei einer Doppelvakanz soll kein Mann Bundesratskandidat sein dürfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Alliance f fordert ein reines Frauenticket der FDP für die Bundesratswahl.
- Das gelte auch für den Fall, dass Doris Leuthard ebenfalls zurücktrete.
- Denn: Auch die CVP müsse ein reines Frauenticket bringen.
«Eine Frau würde der FDP gut tun»: Das sagt praktisch jeder in der Wandelhalle nach dem Rücktritt von Johann Schneider-Ammann. Sogar er selbst. Alliance f geht noch einen Schritt weiter: Männer dürfen schon gar nicht erst kandidieren.
Bedingung: Auswahl
Mit Karin Keller-Sutter hätte die FDP sowieso schon eine Kronfavoritin am Start – so diese denn will. Aber das reicht nicht, sagt Alliance-f-Co-Präsidentin und Nationalrätin der Grünliberalen Kathrin Bertschy. «Wir wollen ein reines Frauenticket – wie viele da dann drauf sind, werden wir sehen».
Noch nicht klar ist, ob nicht auch noch Doris Leuthard zurücktritt. Ihre Nachfolge würde unmittelbar vor derjenigen von Schneider-Ammann bestimmt. Für sie könnte also bereits eine Frau nachrutschen. Das entlaste die FDP aber nicht, winkt Bertschy ab. Die Frauenfrage gehe über alles.
Auch bei Doppelvakanz
Auf Spiele à la «CVP und FDP bringen je ein gemischtes Ticket», mit dem Risiko dass dann nur eine oder gar keine Frau gewählt wird, will sich Alliance f schon gar nicht einlassen. «Zwei Frauen reichen nicht», stellt Bertschy klar.
Ohne Doris Leuthard verbliebe Simonetta Sommaruga als einzige Frau im Bundesrat. «Wir erwarten, dass immer drei oder vier Frauen im Bundesrat sind», sagt Bertschy. «Nach 110 Männern und nur 7 Frauen im Amt ist es an der Zeit, dass die Geschlechterverteilung ausgeglichen ist.»