Ringier

Berset gibt Kontakte zu Ringier-CEO während Corona-Pandemie zu

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Alain Berset gibt Kontakte zum Ringier-CEO zu, von der Weitergabe vertraulicher Informationen wusste er aber nichts. Er kritisiert die GPK scharf.

berset
Kontakte zum Ringier-CEO ja - aber keinen Austausch von vertraulichen Informationen will Gesundheitsminister Alain Berset während der Corona-Pandemie gepflegt haben. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Berset gibt Kontakte zum Ringier-CEO zu, Vertrauliches sei nicht ausgetauscht worden.
  • Dass sein Kommunikationschef vertrauliche Informationen weitergab, habe er nicht gewusst.
  • Der Innenminister kritisiert den GPK-Bericht scharf.

Gesundheitsminister Alain Berset hat Kontakte mit dem CEO des Ringier-Konzerns während der Corona-Pandemie zugegeben, beharrt aber darauf, dass nichts Vertrauliches ausgetauscht wurde.

Der Bundespräsident schiesst in einem «Tamedia»-Interview scharf gegen die GPK. «Ich hätte eine ergebnisoffene Untersuchung erwartet», sagte Berset in einem Interview, das am Mittwochabend in «Tamedia»-Zeitungen online veröffentlicht wurde.

Corona
Fast wöchentlich informierte Alain Berset während der Corona-Pandemie die Bevölkerung. - keystone

Aufgabe der Geschäftsprüfungskommission des Parlaments (GPK) sei es, systemische Verbesserungen vorzuschlagen. Doch der Bericht lese sich wie der Versuch, zu beweisen, dass sämtliche Indiskretionen aus dem Innendepartement gekommen seien. «Ich halte gleich zu Anfang fest, dass ich in meinem Departement keine Amtsgeheimnisverletzungen toleriere», betonte Berset.

«Selbstverständlich wusste ich, dass es Kontakte zum Ringier-CEO gab», sagte er weiter. Teilweise sei er auch dabei gewesen. Dazu müsse man verstehen: Die Verwaltung habe immer Kontakte zu Kreisen, die von Entscheiden betroffen sind oder Inputs geben können.

marc walder ringier
Gesundheitsminister Alain Berset (m.) und Marc Walder (r.), CEO Ringier mit Andreas Meyer (l.), ehemaliger CEO der SBB, am 25. Oktober 2018 bei der Eröffnung des Digitaltags. - keystone

Im GPK-Bericht seien zehntausende E-Mails im Detail untersucht worden. «Es gibt kein einziges Element darin, dass die These stützt, dass Informationen für eine Vorabberichterstattung genutzt worden wären», sagte Berset weiter.

Im Gegenteil: Es werde klar, dass diese Kontakte mit dem Ringier-CEO – «einem CEO, der uns ein Netzwerk bringen konnte» – eine völlig andere Qualität gehabt hätten als ein Kontakt mit einem Medienschaffenden.

Alain Berset: Wusste nichts von Weitergabe vertraulicher Informationen

Auf die Frage, ob er wusste, dass sein Kommunikationschef vertrauliche Information vorab mit dem Ringier-CEO geteilt habe – zum Beispiel Entwürfe von Medienmitteilungen – antwortete Berset: «Ich habe davon während der Untersuchung erfahren. Gewusst habe ich es nicht.»

Weiter sagte er: «Selbstverständlich lese oder kontrolliere ich die E-Mails meiner Mitarbeitenden nicht.» Und selbstverständlich habe sein Departement Massnahmen gegen Indiskretionen ergriffen und als einziges Departement mehrfach Strafanzeige eingereicht, so Berset weiter.

Kommentare

User #5513 (nicht angemeldet)

Alle amtierenden wärend der Pandemie sollten ihre Konten offenlegen von 2019 bis 2023, dann sieht man wer profitiert hat und die sollten alle geahndet werden.

User #3058 (nicht angemeldet)

Vertrauen wieder herstellen, habe da einen Tipp, steckt alle beteiligten in den Knast, dann könnte es funktionieren............

Weiterlesen

André Simonazzi Alain Berset
247 Interaktionen
ringier
525 Interaktionen

Mehr Ringier

Spiess-Hegglin
3 Interaktionen
ringier
8 Interaktionen