Die falschen Prognosen zur AHV sorgten im Sommer für Aufruhr. Nun legt das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) neue AHV-Finanzperspektiven vor.
13. AHV-Rente AHV
Damit die AHV im Lot bleibt, braucht es mehr Geld. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Neue Zahlen des Bundes schätzen die AHV-Ausgaben auf 69 Milliarden Franken.
  • Damit werden alte Zahlen um 2,5 Milliarden nach unten korrigiert.
  • Nach dem Rechenfehler ist auch die Prognose für 2040 um rund 6 Milliarden tiefer.
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Nach dem Rechenfehler hat der Bund die anzunehmenden AHV-Ausgaben im Jahr 2033 um 2,5 Milliarden Franken nach unten korrigiert. Zunächst war man von 4 Milliarden weniger ausgegangen. Gemäss neuester Prognose für 2033 wird die AHV 69 Milliarden Franken ausgeben.

In der Prognose vom Montag rechnet das Amt noch mit einer Abweichung von 3,6 Prozent und damit mit real um 2,5 Milliarden Franken geringeren AHV-Ausgaben. Diese beziffert es für 2033 neu auf 69 Milliarden Franken. Errechnet wurden die Daten aufgrund zweier alternativer Berechnungsmodelle, die das BSV seit Juni entwickelt hatte.

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Damit bewegt sich die Prognose des Bundesamts in der Mitte zwischen den Erkenntnissen der beiden Forschungsinstitute, die das BSV mit einer Validierung seiner Voraussagen beauftragt. Den Angaben zufolge geht die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH für 2033 von AHV-Ausgaben von 70 bis 72 Milliarden Franken aus, das Institut Demografik von 68 bis 70 Milliarden.

Es zeige sich – je ausgedehnter der Zeithorizont, desto deutlicher – dass die AHV-Ausgaben zuvor überschätzt wurden, schrieb das Bundesamt. «Die aktuelle Projektion des BSV für das Jahr 2040 liegt nun rund 6 Milliarden Franken tiefer als mit dem alten Modell», heisst es in einer Mitteilung.

Das Bundesamt für Sozialversicherungen hatte Anfang August enthüllt, dass es sich bei den Finanzprognosen für die AHV geirrt hat. Bei Kontrollarbeiten habe man festgestellt, dass die Ausgaben langfristig unplausibel hoch erscheinen, teilte das BSV mit. Grund dafür seien zwei fehlerhafte Formeln im Berechnungsprogramm.

Lars Guggisberg und Michael Töngi über das Vertrauen in den Bund. - Nau.ch

Das Bundesgericht hat im Zusammenhang mit der Abstimmung über die AHV-Reform mit der Erhöhung des Frauen-Rentenalters 2022 über zwei Abstimmungsbeschwerden zu entscheiden. Die Beschwerdeführer machen gelten, die im Abstimmungsbüchlein genannten und auf der fehlerhaften Prognose basierenden Zahlen seien irreführend gewesen.

Die AHV ist das Fundament der schweizerischen Altersvorsorge. Mehr als 2,5 Millionen Pensionierte erhalten derzeit eine AHV-Rente.

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