Cassis zeichnet an WEF neue Szenarien für Globalisierung auf
Ignazio Cassis thematisierte an seiner Eröffnungsrede am WEF den Ukraine-Krieg. Dazu waren aber auch Fragen der Globalisierung Thema.
Das Wichtigste in Kürze
- Ignazio Cassis machte am WEF nebst dem Ukraine-Krieg die Globalisierung zum Thema.
- Die zunehmende Polarisierung bringt Risiken für Volkswirtschaften und den Wohlstand mit.
In seiner Eröffnungsrede am Wirtschaftsforum WEF hat Bundespräsident Ignazio Cassis vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise auch einen Blick auf Fragen zur Globalisierung geworfen. Es stelle sich nämlich die Frage, was das Risiko zunehmender Polarisierung für die Märkte, die Volkswirtschaften und den Wohlstand bedeuteten.
Der Krieg verändere vieles fundamental, sagte Cassis vor den WEF-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern in Davos. Er skizzierte drei mögliche künftige Szenarien für die Globalisierung.
Ein Szenario sei die «sektorielle Globalisierung». Wenn Blöcke gebildet würden, führe dies zu einer Entkopplung der Wirtschaftsräume, in welchem die Kreisläufe nur noch regional erschlossen seien.
Das berge aber enorme Risiken, sagte Cassis. Darunter seien etwa die Gefahren einer zugespitzten Machtpolitik, kalter Handelskriege oder von blockiertem Austausch. Dies habe zur Folge, dass es zu Wohlstandsverlusten komme.
Multilateralismus als Lösung
Als weiteres Szenario sprach Cassis davon, die «Hyperglobalisierung» zurückzuschrauben. «Dies könnte vielleicht eine Übergangslösung sein», sagte Cassis. Ziel wäre es, Abhängigkeiten zu reduzieren, indem Ressourcen renationalisiert würden. Der Preis sei aber, dass Produkte teurer würden.
Das dritte Szenario ist für Cassis der gangbarste Weg. Da geht es um die Stärkung des Multilateralismus. Dieser müsse seine Kräfte schwergewichtig auf jene Fragen konzentrieren, die isoliert nicht lösbar seien. Das sagte Cassis zum Beispiel zum Klimawandel, zu Pandemien oder zu extremer Armut.
«Wir können in diesen dynamischen Zeiten nicht statisch bleiben», sagte der Bundespräsident.