Christoph Blocher ist geimpft
Seit dem 19. Januar ist Alt-Bundesrat und SVP-Übervater Christoph Blocher gegen das Coronavirus geimpft. Es war aber keine Vorzugsimpfung, stellt er klar.
Das Wichtigste in Kürze
- Alt-Bundesrat Christoph Blocher liess sich am 19. Januar gegen das Coronavirus impfen.
- Der 80-Jährige erhielt aber keine Vorzugsimpfung, stellt er im Gespräch mit CH Media klar.
- Dass sich Bundesräte aber schon impfen lassen konnten, erachtet er als problematisch.
Christoph Blocher hat seine erste Impfdose gegen das Coronavirus erhalten und ist zufrieden: Das sagt der SVP-Übervater im Interview mit CH Media. Er sei am Dienstag, um 8:30 Uhr, mit seiner Frau zusammen im Unispital Zürich gepikst worden.
Die Impfung habe nicht wehgetan, alles sei reibungslos abgelaufen. «Ich habe ein unverkrampftes Verhältnis zu Impfungen. Ohne Impfungen wäre ich schon lange tot», erklärt Blocher.
Christoph Blocher kritisiert Bundesrat-Impfungen
Im Vergleich zur SVP-Basis eine überraschende Meinung. Laut einer Tamedia-Umfrage wollen sich über 50 Prozent der Wählerschaft nicht oder eher nicht impfen lassen. 44 Prozent sagen Ja oder eher Ja zu einer Impfung. Die SVP ist somit die impf-skeptischste Partei im Lande.
Seine Impfung sei aber keine Vorzugsimpfung gewesen, so Christoph Blocher. Er kritisierte im Interview auch die Impfung von Teilen des Bundesrats. Wer sich in der Exekutive impfen lassen hat, ist noch geheim. Keines der Mitglieder gehört aber zur priorisierten Gruppe der über 75-Jährigen.
«Beim Impfen darf es nur ein Kriterium geben: das Überleben der Gefährdeten. Egal ob Hilfsarbeiter oder Bundesrat», findet Blocher. Wenn sich weniger Gefährdete impfen liessen, nähmen sie Impfdosen denen weg, welche akut bedroht seien. Zudem könne man ein Bundesratsmitglied «schneller ersetzen als einen Rohrschlosser».
Auch will der Alt-Bundesrat dem Pflegepersonal, welches sich nicht impfen lassen will, ein Berufsverbot erteilen: «Wer sich nicht impfen lässt, soll nicht mehr Alte und Kranke betreuen dürfen.» Einen Impfzwang fände er aber nicht richtig.