Am heutigen Donnerstagmorgen wurde die Debatte im Nationalrat von Klimastreikenden unterbrochen. Den Aktivsten droht jedoch keine Strafe.
Die Klimastreikenden singen für mehr Klimaschutz. - parlament.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Klima-Kundgebung führte heute morgen zum Unterbruch der Nationalrats-Debatte.
  • Dutzende Jugendliche hängten auf der Tribüne ein Transparent auf und sangen lautstark.
  • Trotz Verletzung der Hausordnung kommen die Aktivisten ungestraft davon.
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Die Klima-Aktivisten kommen nach ihrer Störaktion im Bundeshaus heute Donnerstagmorgen ungeschoren davon. Gegen die Klimaschüler werde keine Strafanzeige eingereicht, teilen die Parlamentsdienste auf Anfrage mit. Es sei lediglich ein Verstoss gegen die Hausordnung und darum strafrechtlich gar nicht relevant.

Der Sicherheitsdienst habe zwar damit begonnen, von den 61 Personen der Gruppe die Personalien aufzunehmen. Als klar wurde, dass man diese gar nicht brauche, habe man diese aber wieder vor den Augen der Beteiligten vernichtet. Die Gruppe sei die ganze Zeit über kooperativ gewesen und habe nichts Gefährliches gemacht, so die Parlamentsdienste zu Nau.

Guerilla-Aktion sorgt für Sessions-Unterbruch im Nationalrat

Plötzlich war es laut geworden am Donnerstagmorgen im Nationalratssaal. Der Nationalrat musste am seine Debatten für einige Minuten unterbrechen. Der Grund: Eine Klimakundgebung mit Transparent und Gesang von der Zuschauertribüne aus. «Final Countdown – 16 Monate verbleiben» stand auf dem Transparent, das an das Geländer der Tribüne gehängt wurde.

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Besammlung früh morgens vor dem Bundeshaus.
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Die ersten Klimajugendlichen bereiten sich auf den Sturm des Nationalratssaals vor.
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Immer mehr Jugendliche kommen hinzu.
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Und schliesslich der Auftritt im Saal.

Dazu sangen die Kundgebungsteilnehmerinnen und -teilnehmer «The Final Countdown» und danach das italienische Lied «Bella Ciao», das unter anderem von italienischen Widerstandskämpfern gesungen wurde.

Die Klimaschüler auf der Tribüne im Nationalratssaal. - zVg

Trotz Ermahnung von Ratspräsidentin Marina Carobbio Guscetti (SP/TI) fuhren die Menschen auf der Tribüne mit Singen fort und rollten auch das Transparent nicht ein. Die Sitzung blieb deshalb während mehreren Minuten unterbrochen. Später waren auf Fernsehbildern Ordnungskräfte mit dem zusammengerollten Transparent in den Händen zu sehen.

Klimastreik Aktivist: «Ich habe Angst um meine Zukunft»

Einmal mehr machten die Demonstrierenden auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam. «Für uns ist klar: es braucht jetzt griffige Massnahmen. Wenn weiterhin in der Politik so wenig passiert, wird meine und zukünftige Generationen unter den Folgen der Klimakrise massiv leiden!», so einer der Demonstrierenden.

Die Lage sei dringlich, betonen die Aktivisten. Denn gemäss Wissenschaft sei das Jahr 2020 ein besonders entscheidendes Jahr in der Klimapolitik. Um die Temperaturerwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, müsse bis spätestens Ende 2020 eine Reduktion der Emissionen eingeleitet werden.

Deshalb richten sich die Klimaaktivisten heute direkt an die Schweizer Parlamentarier. «Die Aktion sollte die Entscheidungsträger endlich aufwecken. Sie soll zeigen, dass für die Jugend – die teilweise noch gar nicht stimmberechtigt ist – eine ambitioniert Klimapolitik notwendig ist und jetzt ein umfassender Plan her muss», erklärte ein Aktivist.

Nur wenn alle Parteien wirklich zusammenarbeiten würden, könnten die negativen Folgen des Klimawandels abgewendet werden. «Dieses ewige links-rechts Gezanke bringt uns nicht weiter. Politiker müssen erkennen, dass die Klimakrise jeden Menschen angeht, egal welcher Partei er angehört», so die Klimastreikende Hanna Fischer.

Die ganze Aktion der Klimastreikenden. - zVg
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