Die FDP will die integrierte Schule abschaffen

Am Freitag hat die FDP vor den Medien ihre Vorschläge für ein Schul-Reformpaket präsentiert. Unter anderem soll der integrierte Unterricht abgeschafft werden.

FDP Thierry Burkart
FDP-Präsident Thierry Burkart. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die FDP will das Schweizer Schulsystem reformieren.
  • Unter anderem soll der integrierte Unterricht verschwinden.
  • Insgesamt will die Partei mit fünf Vorstössen die Volksschule retten.

Die FDP will den integrierten Unterricht abschaffen und Vorgaben für Deutschkenntnisse einführen. Dies sind zwei von fünf Vorstössen, mit denen die Partei die Schule reformieren will. Sie spricht von einer «Rettung der Volksschule».

Die FDP hat das Paket am Freitag den Medien präsentiert. Bereits im Sommer hatte die Partei bemängelt, Schulabgängerinnen und -abgänger könnten nicht mehr rechnen und lesen. Die integrative Schule lasse sowohl Lernschwache als auch Begabte im Stich.

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In der Folge hat die Partei etwa ein Paket erarbeitet, das sie «Toolbox zur Rettung der Volksschule» nennt. Bereits seien in den kantonalen Parlamenten über 30 Vorstösse eingereicht worden.

Zu den wichtigsten fünf Forderungen der Freisinnigen gehört die Abschaffung der integrierten Schule und die Wiedereinführung von Förderklassen. Zudem sollen Kinder erst in die Regelklasse eintreten dürfen, wenn sie genügend Deutsch sprechen.

Ein Handyverbot wird ebenso gefordert wie weniger Bürokratie sowie die «politische Neutralität» der Schule.

Thierry Burkart: Müssen Schule «in gute Zukunft führen»

FDP-Präsident Thierry Burkart sagt zum Paket: «Ich bin stolz auf unsere Partei.» Die Volksschule solle sich wieder auf ihre Kernaufgabe, das Vermitteln von Wissen, konzentrieren.

«Vor rund 200 Jahren haben die Freisinnigen die unentgeltliche Volksschule eingeführt. Heute liegt es offenbar wieder an uns, sie in eine gute Zukunft zu führen», so der Parteipräsident weiter.

Die FDP-Aargau-Präsidentin Sabina Freiermuth spricht von «Missständen» und «unhaltbaren Zuständen» in den Schulzimmern. Deshalb müsse man die Behörden jetzt zum Handeln bringen.

Lehrerverband nimmt Stellung zu FDP-Vorschlägen

Die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) wollte auf Anfrage von Keystone-SDA keine Stellung nehmen zu den Forderungen der FDP. Weder die EDK als Konferenz noch Silvia Steiner als Präsidentin würden politische Vorstösse von Parteien kommentieren, hiess es.

Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) teilte mit, die FDP renne mit einigen Vorschlägen auch bei den Berufsverbänden offene Türen ein. Zur integrativen Schule schrieb Zentralpräsidentin Dagmar Rösler, es sei in praktisch keinem Kanton so, dass sämtliche Kinder und Jugendlichen die Regelklassen besuchen. Die integrative Schule gebe es nicht ohne separative Gefässe: «Das Credo des LCH ist: soviel Integration wie möglich, so viel Separation wie nötig.»

In Bezug auf die Priorisierung der deutschen Sprache bezweifelt der Dachverband, dass die Separation von Fremdsprachigen in Spezialklassen wirklich die Sprachkompetenz fördere. Wichtiger erscheine die Integration in die Regelklassen mit den nötigen Ressourcen für zusätzlichen Deutschunterricht.

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Kommentare

User #4445 (nicht angemeldet)

Und Mobbing ??? Werden zukünftigen ( hoffentlich) mobber Kinder aus Schule fliegen oder bleibt es wie es jetzt der Fall ist ,das die gemobbte Schule wechseln müssen um Ruhe zu finden ???

User #1353 (nicht angemeldet)

Es wäre allen wohler, den Lehrpersonen, den Klassenassistenten, den Therapeuten, den Eltern und vor allem allen den Schülern.

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