Doris Fiala kritisiert die «Skandalisierung» der Crypto-Leaks
Das Wichtigste in Kürze
- Die Spionageaffäre um die Firma Crypto AG beunruhigt verschiedenste Schweizer Politiker.
- FDP-Nationalrätin Doris Fiala befürchtet, dass die Crypto-Leaks skandalisiert werden.
- Das Wichtigste sei, jetzt nicht zu überreagieren und sachlich zu bleiben.
Ist der gute Ruf der Schweiz in Gefahr? Oder wird aus den Cryptoleaks ein grosses Tamtam gemacht? Für FDP-Nationalrätin Doris Fiala ist klar: Bevor überreagiert wird, solle man diese Frage der Geschäftsprüfungsdelegation (GPdel) überlassen.
Ist die Skandalisierung der eigentliche Skandal?
Die Präsidentin der «Swiss Cyber Security Days», die gestern und heute zum zweiten Mal in Freiburg ausgetragen wurden, will in erster Linie die Bevölkerung beruhigen. «Wir müssen alles Mögliche tun, damit das Vertrauen des Volkes bestehen bleibt.»
Deshalb ist Fiala der Meinung, dass die GPdel den Fall lückenlos aufklären muss. Falls anschliessend noch immer Handlungsbedarf bestehe, müsse dann wohl ein Puk folgen.
Doch viel wichtiger sei momentan, ruhig zu bleiben. Am besten genau so, wie das die IT-Fachkräfte an der Cyber-Security-Expo mit 95 Ausstellern tun. Dort merke man nämlich, dass die Spezialisten wissen, was wirklich Sache ist. «Die Cyber-Security-Experten können vom eigentlichen Skandal und der Skandalisierung unterscheiden», meint Fiala.
Was halten Sie von der Medienberichterstattung rund um die Crypto-Affäre?
Ruhe bewahren und aufklären
Man müsse bedenken, dass der Crypto-Fall vor 50 Jahren stattgefunden habe, erklärt die Zürcher Nationalrätin. Die heutige Situation könne nicht mit damals vergleichen werden.
Zudem mahnt Fiala: «Weder wurde der Datenschutz missbraucht, noch sei die Sicherheit der Schweiz jemals in Gefahr gewesen.» Im Zentrum des Skandals stehe ein ausländisches privatwirtschaftliches Unternehmen, das seinen Standort in Zug hatte.
Sie will deshalb auch nicht von einem Image-Schaden für die Schweiz sprechen: «Ich bin die Letzte, die den Fall noch weiter skandalisieren würde.» Ihre Aufgabe sei es, Ruhe zu bewahren, aufzuklären und den Leuten zu zeigen, was wirklich Sache ist.