Eigenmietwert vor dem Aus: Das sind die Folgen
Die Schweiz stimmt 2025 über die Abschaffung vom Eigenmietwert ab. Raiffeisen analysiert Gewinner und Verlierer des Systemwechsels.
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Der Eigenmietwert ist ein fiktives Einkommen, das Schweizer Immobilienbesitzer versteuern müssen, wenn sie in ihrer eigenen Immobilie wohnen. Wie «Comparis» berichtet, orientiert sich dieser Wert an der Miete, die bei der Vermietung der Immobilie herausspringen würde.
Die Berechnung des Eigenmietwerts variiert je nach Kanton. Im Kanton Zürich beispielsweise beträgt er laut «UBS Schweiz» bei Einfamilienhäusern 3,5 Prozent des Vermögenssteuerwerts.
Für Wohnungen beträgt er 4,25 Prozent. Aktuell wird eine Reform des Systems diskutiert, da das Parlament beschlossen hat, den Eigenmietwert abzuschaffen.
Gründe für die Reformdiskussion
Die Besteuerung des Eigenmietwerts ist seit langem umstritten. Kritiker argumentieren, dass es unfair sei, ein fiktives Einkommen zu besteuern.
Befürworter sehen darin einen Ausgleich zu den steuerlichen Vorteilen von Immobilienbesitzern.
«FinanceScout24» erläutert: «Kurz zusammengefasst ist der Eigenmietwert aus Sicht der Eidgenössischen Steuerverwaltung eine Einkommensquelle für alle, die Wohneigentum besitzen». Diese Sichtweise stösst bei vielen Hausbesitzern auf Unverständnis.
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Eine Abschaffung des Eigenmietwerts hat weitreichende Folgen. Raiffeisen hat eine Analyse durchgeführt, um potenzielle Gewinner und Verlierer zu identifizieren.
Ersterwerber gewinnen – Besitzer sanierungsbedürftiger Immobilien nicht
Ehepaare, die erstmals Wohneigentum kaufen, profitieren am meisten vom hohen Ersterwerberabzug. Auch Rentnerehepaare mit geringer Verschuldung dürften durch den Systemwechsel entlastet werden.
Eigentümer sanierungsbedürftiger Immobilien könnten hingegen Nachteile haben, da Renovationskosten und pauschale Unterhaltskosten nicht mehr steuerlich abziehbar wären. Dies könnte den Wert solcher Liegenschaften mindern.
Das Baugewerbe dürfte kurzfristig von Last-Minute-Aufträgen profitieren. Langfristig könnten jedoch weniger Mittel in die Sanierung von Wohngebäuden investiert werden.
Eigenmietwert: Ausblick und offene Fragen
Die endgültige Ausgestaltung der Reform bleibt abzuwarten. Experten diskutieren noch über Details wie die Behandlung von Zweitwohnungen und die zukünftige Regelung von Unterhaltskosten.
Eine sorgfältige Abwägung aller Aspekte ist notwendig, um eine ausgewogene Lösung zu finden. Die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt und die Staatsfinanzen müssen ebenfalls berücksichtigt werden.