Fabio Regazzi findet zwei Wochen Vaterschaftsurlaub zumutbar für KMU
CVP-Nationalrat Fabio Regazzi ist der Meinung, dass der Vaterschaftsurlaub auch für kleine und mittlere Unternehmen «angemessen und zumutbar» sei.
Das Wichtigste in Kürze
- CVP-Nationalrat Fabio Regazzi findet, dass der Vaterschaftsurlaub für KMU zumutbar ist.
- Die zusätzlichen Kosten seien laut Regazzi ein Opfer, dass die KMU akzeptieren müssen.
- Der Vaterschaftsurlaub sei ein wichtiges Anliegen in der heutigen Gesellschaft.
«Der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub ist für die KMU zumutbar.» Das findet der Tessiner CVP-Nationalrat und Kandidat für das Präsidium des Schweizerischen Gewerbeverbands (sgv) Fabio Regazzi.
Auch er habe sich anfangs nicht für die Idee von zwei Wochen Vaterschaftsurlaub erwärmen können. Das sagte Regazzi in einem Interview mit der Westschweizer Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche». Heute denke er jedoch, dass dies für die KMU «angemessen und zumutbar» sei.
Fabio Regazzi: KMU müssen Kosten akzeptieren
Natürlich werde ein solcher Vaterschaftsurlaub Kosten für die Unternehmen verursachen. Aber dies sei «ein Opfer, das die KMU akzeptieren müssten». Zudem würden die Abwesenheiten der frischgebackenen Väter dadurch kompensiert, dass heute viel weniger der jungen Mitarbeiter Militärdienst leisteten.
Im sgv gebe es unterschiedliche Meinungen zu dem Thema – die Position weniger klar als man vielleicht denke. Insbesondere von Seiten der Westschweizer KMU sei die Unterstützung für den Vaterschaftsurlaub zu spüren. Es brauche noch Diskussionen aber «die Mehrheiten können ändern», sagte Fabio Regazzi.
Wichtiges gesellschaftliches Anliegen
Das Stimmvolk wird über die Einführung eines zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubs entscheiden müssen. Das Referendum gegen die entsprechende Änderung des Erwerbsersatzgesetzes war diese Woche zustande gekommen.
Nach Ansicht Regazzis sollte sich der sgv nicht gegen den Vaterschaftsurlaub engagieren. «Das wäre ein strategischer Fehler.» Man müsse der Realität ins Auge schauen: In der heutigen Gesellschaft sei der Vaterschaftsurlaub ein wichtiges Anliegen.
Regazzi soll Präsident des sgv werden. Die Gewerbekammer – das Verbandsparlament – hat ihn für das Präsidium nominiert. Gewählt werden soll Regazzi am 29. April am Gewerbekongress in Freiburg.
Allerdings ist der Unternehmer aus dem Locarnese nicht der einzige Kandidat. Die Thurgauer SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr hat sich ebenfalls für das sgv-Präsidium zur Verfügung gestellt. Ob sie am Gewerbekongress gegen Regazzi antritt, ist noch offen. Gutjahr gehört zum Referendumskomitee gegen den Vaterschaftsurlaub.
