Grüne stossen Debatte um Steuerprivilegien der Fifa wieder an
Die Fifa hat in der Schweiz den Status eines gemeinnützigen Vereins. Damit geniesst sie tiefere Steuern. Diese Tatsache ist schon länger ein politisches Thema.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Fifa ist in letzter Zeit, auch wegen der Kontroversen in Katar, unter Kritik geraten.
- Ihre Steuerprivilegien waren schon vor acht Jahren ein politisches Thema – jetzt wieder.
- Die Grünen wollen mittels Vorstoss die Fifa wie ein Unternehmen besteuern lassen.
Die Fifa wirft kein gutes Licht auf sich selber: Korruption, Sklaverei-Vorwürfe, Menschenrechtsverletzungen und andere Skandale haben ihr wenig Sympathiepunkte beschert.
Als im Rahmen der Weltmeisterschaft die Fifa die «One Love»-Armbinde für Captains verbot, wurde es den Grünen zu bunt. Damit unterbinde die Fifa «selbst das kleinste Zeichen der Solidarität mit der LGBTIQ+ Community». Doch jetzt läuft ein politischer Konter gegen die «Fédération internationale de Football Association (Fifa)».
Fifa nicht mehr «gemeinnützig»
Die Grünen künden einen Vorstoss für die Wintersession des Parlaments an. Mit ihm soll der Fifa den rechtlichen Status eines Vereins entzogen werden. Damit würde die Fussballföderation nicht mehr in den Genuss von Steuerprivilegien kommen. «Denn ein ‹gemeinnütziger Verein› ist die Fifa nur auf dem Papier», schreiben die Grünen.
Dieser Vorschlag ist nicht neu. Unter anderem interessierte sich SP-Nationalrätin Jacqueline Badran schon 2014 für den steuerlichen Status der Fifa. Auch damals wies Badran auf den Milliardengewinn des Vereins hin; der Bundesrat wollte nichts von «Steuerprivilegien für die Fifa» wissen.
2011, drei Jahre zuvor, stellte Hans-Jürg Fehr – ebenfalls Sozialdemokrat – die Gemeinnützigkeit der Fifa infrage. Damals drehte sich die Diskussion um die Ausschüttung von 50 Millionen Franken als Boni an Führungspersonen der Fifa. Dazu wollte sich der Bundesrat nicht äussern, weil ihm diese Aussage «nur aus der Presse bekannt» war.
Im Kanton Zürich, wo die Fifa ihren Sitz hat, zahlen Vereine vier Prozent ihres Gewinns als Staatssteuer. Dem Bund zahlen die Vereine 4,25 Prozent. Laut den Grünen geniesst sie damit die «gleichen steuerlichen Bedingungen wie ein Kaninchenzüchterverein», was «unerhört» sei.