Informationen zur Trinkwasser-Initiative
Am 13. Juni 2021 stimmte die Schweiz über die Trinkwasser-Initiative ab. Diese fordert, dass die Wasserverschmutzung durch die Landwirtschaft verringert wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 13. Juni 2021 stimmte die Schweiz über die Trinkwasser-Initiative ab.
- Diese fordert eine Landwirtschaft ohne Pestizide und ohne vorbeugende Antibiotika.
- Erreichen will sie dies über Subventionen.
Die Schweiz stimmte am 13. Juni über die Initiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und prophylaktischen Antibiotika-Einsatz» ab. Die sogenannte Trinkwasser-Initiative will dafür sorgen, dass die Verunreinigung des Grundwassers und damit des Trinkwassers verringert wird.
Gemäss Messungen des Bundes ist das Wasser vielerorts in der Schweiz mit Pestizidrückständen verschmutzt. Diese gelangen durch den landwirtschaftlich genutzten Boden ins Grundwasser.
Die Trinkwasser-Initiative will nun die Verwendung von Pestiziden und den prophylaktischen Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft reduzieren. Erreichen will sie dies durch Subventionen: Nur Landwirte, die darauf verzichten, sollen weiterhin Direktzahlungen erhalten. Jährlich subventioniert der Bund die Landwirtschaft mit 3,5 Milliarden Franken.
Eine weitere Bedingung ist, dass Bauern und Landwirte ihre Tiere nur noch mit auf dem eigenen Betrieb produziertem Futter ernähren. Die Initianten beabsichtigen damit, die industrielle Futterproduktion einzudämmen. Diese sei auf Importfutter sowie den vorbeugenden und regelmässigen Einsatz von Antibiotika angewiesen. Weiterhin erlaubt sein soll der regionale Futterankauf.
Trinkwasser-Initiative gewährt achtjährige Übergangsfrist
Die Initianten sehen vor, dass die Initiative nach acht Jahren in Kraft tritt. Dadurch sollen die Landwirte genügend Zeit haben, ihre Betriebe auf eine nachhaltige und ökologische Produktion umzustellen.
In dieser Zeit kann sich auch die Forschung vermehrt mit Pestizid- und Antibiotika-freier Landwirtschaft auseinandersetzen. Die Wissenschaft soll den Bauern beratend zur Seite stehen und sie bei der Umstellung unterstützen.
Die treibende Kraft hinter der Initiative
Die Trinkwasser-Initiative wurde vom Verein «Sauberes Wasser für alle» lanciert. Als treibende Kraft gilt dessen Präsidentin Franziska Herren, die selber mehr als 70'000 Unterschriften sammelte. Zum Initiativkomitee zählen sieben weitere Bürgerinnen und Bürger, die ebenfalls alle parteilos sind.
Die 54-jährige Franziska Herren arbeitet als Fitnesstrainerin in ihrem eigenen Studio. Bereits nach der Fukushima-Katastrophe wurde sie politisch aktiv: Im Kanton Bern lancierte sie eine Initiative für die Abschaltung des AKW Mühleberg, die aber vom Volk klar abgelehnt wurde.
Abstimmungsresultat
Die Initiative wurde am 13. Juni mit 60,7 Prozent der Stimmen klar abgelehnt. Die Stimmbeteiligung lag bei 59,7 Prozent.