Iran & USA am WEF? Bürgerliche fordern Schweizer Zurückhaltung

Am WEF in Davos treffen Ende Monat der Iran und die USA aufeinander. Die Schweiz soll sich vorbereiten, ihre Rolle aber nicht überschätzen, finden Bürgerliche.

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Das WEF in Davos fand vom 22. bis 24. Januar 2020 statt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Treffen des Iran und der USA am WEF ist eine Herkulesaufgabe für Sicherheitskräfte.
  • Bürgerliche machen sich keine Sorgen, fordern vom Bundesrat jedoch klare Worte.

Martialische Töne auf beiden Seiten: Der Konflikt zwischen den Erzfeinden Iran und USA eskaliert zunehmend. Das Kräftemessen betrifft die Schweiz bisher nicht. Doch jetzt ist klar: Ende Januar treffen Vertreter der beiden Grossmächte am Weltwirtschaftsforum in den Bündner Bergen aufeinander.

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Der iranische Aussenminister Mohammad Javad Zarif (r.) wird am WEF dabei sein, ob US-Präsident Donald Trump teilnimmt, ist noch offen. - Keystone

Sicherheitsvorkehrungen WEF verschärft

Trotz der angespannten Lage: Von bürgerlicher Seite kommen gelassene Töne. SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel besucht das WEF seit zehn Jahren regelmässig.

«In Davos treffen sich jedes Jahr Dutzende Staatsoberhäupter. Die sind sich bei weitem nicht immer grün. Als US-Präsident Trump vor zwei Jahren in Davos war, wurde in Sachen Sicherheit spürbar noch eine Schippe draufgelegt», so Büchel.

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Der SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel ist Mitglied der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats. - Keystone

Er ist überzeugt, dass die Schweizer Sicherheitsleute der Situation gewachsen sein werden. Die Rolle der Schweiz beschränke sich indes auf die «Briefträger»-Funktion. «Dieses Mandat ist nicht zu gefährden», warnt der Rheintaler. «Wir müssen uns jetzt nicht aufspielen und versuchen, Dinge zu tun, die wir nicht können.»

Schweiz soll keine aktive Rolle übernehmen

FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann geht davon aus, dass sich die beiden Delegationen in Davos ohnehin aus dem Weg gehen werden. Dennoch sei die Tatsache, dass sich Vertreter beider Regierungen am gleichen Ort aufhalten «ein Zeichen, dass man der Kritik der internationalen Gemeinschaft nicht ausweicht und eine gewisse Verbundenheit zu den offiziellen Institutionen zeigen will», so der Aussenpolitiker.

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Hans-Peter Portmann, FDP-Nationalrat und Mitglied der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats. - Keystone

SVP-Nationalrat Büchel ist nicht sicher, ob ein Aufeinandertreffen überhaupt sinnvoll wäre. «Doch grundsätzlich ist es immer gut, wenn man sich zusammensetzt und Dinge bespricht, anstatt sich über die Medien und alle möglichen Kanäle ‹Schlötterlinge› anzuhängen.»

Werde ein Treffen von den beiden Seiten allerdings aktiv gewünscht, sollte die Schweiz oder das WEF dies ermöglichen. «Es macht jedoch keinen Sinn, hier eine ‹aktive› Rolle spielen zu wollen.»

Bundesrat muss Besorgnis zum Ausdruck bringen

Portmann rechnet damit, dass der Bundesrat die Minister sowohl vom Iran wie auch von den USA treffen wird. «Der Bundesrat muss dort seine Besorgnis über die Entwicklung und die drohende Kriegsgefahr zum Ausdruck bringen», sagt der FDP-Parlamentarier. Dabei werde er seine Vermittlungsdienste anbieten, «zur Vermeidung einer unkontrollierbaren Eskalation».

Hans-Peter Portmann fügt jedoch an: «Bei all meiner Hoffnung auf ein Gelingen ist mir aber klar, dass der Iran zur Stärkung des Regimes einen Gegenschlag führen muss, und leider wohl noch weiter Menschen getötet werden.»

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