Junge SVP will Lockdown-Ende mit «geringfügigen» Schutzkonzepten
Die Junge SVP will alle Corona-Massnahmen aufheben und setzt auf Eigenverantwortung. Es brauche nur gerade noch «geringfügige Schutzkonzepte», so der Präsident.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Frust gegenüber den Corona-Massnahmen besteht weiter, auch in der jüngeren Generation.
- Die Junge SVP spricht sich immer noch für sofortige Lockerungen aus.
- Es brauche bloss noch gewisse Schutzkonzepte, so Präsident David Trachsel.
Am Mittwoch berät der Bundesrat seit langem wieder über die Corona-Massnahmen. Der Druck für Lockerungen ist wieder gross. Gewerbeverband und Städteverband fordern sie, ebenso der Arbeitgeberverband. Sogar GDK-Präsident Lukas Engelberger befürwortet die Öffnung von Restaurant-Terrassen.
Die Junge SVP geht aber einen Schritt weiter, wie Präsident David Trachsel erklärt. «Nur noch geringfügige Schutzkonzepte», fordert die Jungpartei. «Und das wichtigste Schutzkonzept muss jetzt die Eigenverantwortung sein. Alles andere hat keine Zukunft.»
Junge SVP will «sofortige Öffnungen!»
Im Fokus steht für die Junge SVP vor allem ihre Generation, die «Jungen». Konkret solle der Bundesrat alle Massnahmen – für alle Altersgruppen, fügt Trachsel hinzu – aufheben. «Man könnte sagen zumindest Breitensport, Freizeiteinrichtungen, Restaurants und Bars öffnen. Alles andere ist im Hinblick auf das psychische Leiden der Jungen unverantwortlich», so der JSVP-Präsident.
Trachsel spricht hier einen wunden Punkt an. Tatsächlich leiden viele Jugendliche unter der sozialen Isolation während der Corona-Krise. Das Kinderspital Zürich meldete gestern Sonntag, dass sich Suizidversuche 2020 verdoppelt hätten.
«Wenn die Jungen Glück haben, kriegen sie noch ein paar Gratis-Psychologen zur Seite gestellt. Das ist ein Hohn und zeugt von der zunehmenden Realitätsfremde der ‹Classe Politique› in der Krisenbewältigung», kritisiert Trachsel. Die Junge SVP fordert die Politik zum Handeln auf.
Dass gewisse Politiker junge Leute nach Solidarität oder Ausschreitungen verurteilten oder lobten, interessiere sie nicht, so Trachsel: «Das ist alles reines Politiker-Gequatsche für die Galerie. Die Situation der Jungen verbessert sich durch dieses Gerede überhaupt nicht.» Die Junge SVP verurteile jedoch die Gewalt in St. Gallen, die am Karfreitag beobachtbar war: «Das war masslos übertrieben.»
Brauchen Sie selbst Hilfe?
Menschen mit Suizidgedanken finden in der Schweiz unter der Telefonnummer 143 Hilfe. Für Kinder und Jugendliche gibt es die Nummer 147.