Juso bejubelt 10. Todestag von Margaret Thatcher
Die Juso feiert den 10. Todestag der Eisernen Lady Margaret Thatcher. Im Netz werden sie dafür stark kritisiert und verspottet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Juso feiert den Todestag von Margaret Thatcher und wünschen «fröhlichen Todestag».
- Jolanda Spiess-Hegglin wirft der Partei vor, den moralischen Kompass verloren zu haben.
- Der Präsident der Jungpartei hat einen Tweet mittlerweile gelöscht.
Vor zehn Jahren starb die «Eiserne Lady» Margaret Thatcher. 21 Jahre lang führte sie Grossbritannien als Premierministerin mit eiserner Hand. Ihre politischen Ansichten und damit ihre politischen Projekte missfielen vor allem linken Politikern.
Auch die Jungsozialisten der Schweiz stimmen Thatcher wohl nur äusserst selten zu. Der Aargauer Ableger der Jungpartei machte daraus auf Instagram keinen Hehl und feierte den Todestag richtiggehend. «Happy Death Day» und «Rest in Piss» schreibt er zu einem Bild der ehemaligen Premierministerin. Auf dem Foto wurden schwarze Kreuze über ihre Augen gezeichnet.
Die Aargauer Jungsozialisten begründen ihre Abneigung: Thatcher habe Arbeitsrechte und Sozialstaat angegriffen sowie die Umsetzung des – laut ihnen schädlichen – Neoliberalismus gefördert. Arbeitslosigkeit unter Arbeitern habe zugenommen, gegen Streikende sei sie mit Polizeigewalt vorgegangen, die Macht von Gewerkschaften sei beschnitten worden. «Wir freuen uns nicht per se, wenn Menschen sterben», stellt die Partei klar. Man sei aber wie Millionen Menschen weltweit froh, dass Thatcher nicht mehr für Zerstörung und Leid sorgen könne.
Der Post stösst auf Unverständnis und Entsetzen: «Seid ihr eigentlich noch ganz gebacken?», fragt beispielsweise Jolanda Spiess-Hegglin. Sie wirft den Jungsozialisten vor, den moralischen Kompass verloren zu haben. Ebenfalls teilt sie einen Tweet von Nicola Siegrist, dem Präsidenten der Juso.
«Heute vor zehn Jahren ist die Welt ein kleines bisschen besser geworden», schrieb er mit Verweis auf Margaret Thatcher. Sie habe jahrzehntelang für Leid gesorgt, deshalb hätten unzählige Menschen den Tag gefeiert. Er erhielt kaum Zustimmung: «Menschenverachtend», «geschmacklos», «widerlich» und «unangebracht» wird der Beitrag in den Kommentaren genannt. Mittlerweile hat Siegrist die zwei Posts kommentarlos gelöscht.
Auch die Jungfreisinnigen des Kantons Aargau stimmen der Juso nicht zu und spotten mit einem Wortwitz: «Weil ihr es immer wieder zu vergessen scheint: Niveau ist keine Hautcreme.»