Klimagipfel: Der Bundesratsjet fliegt dreimal nach Glasgow
Der Bundesratsjet fliegt insgesamt dreimal nach Glasgow an den Klimagipfel – die siebenköpfige BAFU-Delegation reiste aber trotzdem mit der Bahn an.
Das Wichtigste in Kürze
- Die CH-Delegation benutzt verschiedene Transportmittel, um nach Glasgow zu gelangen.
- Parmelin, Maurer und Sommaruga fliegen allesamt mit dem Jet zum Klimagipfel.
- Die siebenköpfige BAFU-Delegation reiste hingegen mit dem Zug in die Hafenstadt.
Die Anreise der ganz Grossen zum Klimagipfel in Glasgow sorgte in der ersten Woche für viele Diskussionen: Alleine am Sonntag vor einer Woche waren nämlich 52 Privatjets in die schottische Hafenstadt geflogen. Es wird geschätzt, dass während der zweiwöchigen Konferenz bis zu 400 Privatflugzeuge in der schottischen Hafenstadt landen werden. Biden, Bezos und Co. predigen also Wasser und trinken Wein.
Auch unsere drei Bundesräte, die die Konferenz besuchen, werden laut der «SonntagsZeitung» mit dem Jet nach Glasgow geflogen. Bundespräsiden Guy Parmelin und Finanzminister Ueli Maurer waren schon dort, nächste Woche folgt noch Simonetta Sommaruga. Insgesamt fliegt der Bundesratsjet also dreimal von Bern nach Glasgow.
Gerade die Umweltministerin war in der Vergangenheit auch immer mal wieder mit dem Zug zu Arbeitszwecken unterwegs. So nahm sie etwa vor zwei Jahren als Bundespräsidentin den Nachtzug nach Wien. Und vor einem Monat fuhr sie mit der Bahn nach Mailand, als dort eine Klimagipfel-Vorbereitungskonferenz stattfand. Wieso also jetzt das Flugzeug nach Glasgow?
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) begründet die Flüge gegenüber der «SonntagsZeitung» damit, dass der Planungsspielraum bei Dienstreisen von Bundesrätinnen und Bundesräten aus verschiedenen Gründen eingeschränkt sei. Zumindest: Der CO₂-Ausstoss dieser Reisen wird vollumfänglich kompensiert.
Bundesbeamte setzen Zeichen für Klimaschutz
Eine erfreuliche Nachricht in Bezug auf die Anreise nach Glasgow kommt aber trotzdem aus dem Bundeshaus. Wie es in dem Bericht weiter heisst, haben nämlich sieben Bundesbeamte ein Zeichen für den Klimaschutz gesetzt: Die Delegation des BAFU, ist mit der Bahn nach Glasgow angereist.
Die Dauer der Reise: Rund 16 Stunden von Bern aus via Paris und London. Ein Linienflug von der Schweiz nach Glasgow dauert hingegen im besten Fall etwa fünf Stunden – inklusive Zwischenstopp. Gemäss dem Departement, nutzten die Bundesangestellten die Zeit im Zug, um zu arbeiten.
Spannend: Zwingend war die Zugreise für die Beamten keinesfalls. Eine Regelung sieht nämlich vor, dass die Bahn lediglich für Reisen unter sechs Stunden vorgeschrieben ist. Für Treffen in der EU-Zentrale in Brüssel etwa dürfen die Mitarbeitenden weiterhin fliegen.