Klimagipfel: Der Bundesratsjet fliegt dreimal nach Glasgow

Simon Binz
Simon Binz

Grossbritannien,

Der Bundesratsjet fliegt insgesamt dreimal nach Glasgow an den Klimagipfel – die siebenköpfige BAFU-Delegation reiste aber trotzdem mit der Bahn an.

Guy Parmelina Bundesrat Klimagipfel
Bundesrat Guy Parmelin reiste mit dem Bundesratsjet nach Glasgow zum Klimagipfel. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die CH-Delegation benutzt verschiedene Transportmittel, um nach Glasgow zu gelangen.
  • Parmelin, Maurer und Sommaruga fliegen allesamt mit dem Jet zum Klimagipfel.
  • Die siebenköpfige BAFU-Delegation reiste hingegen mit dem Zug in die Hafenstadt.

Die Anreise der ganz Grossen zum Klimagipfel in Glasgow sorgte in der ersten Woche für viele Diskussionen: Alleine am Sonntag vor einer Woche waren nämlich 52 Privatjets in die schottische Hafenstadt geflogen. Es wird geschätzt, dass während der zweiwöchigen Konferenz bis zu 400 Privatflugzeuge in der schottischen Hafenstadt landen werden. Biden, Bezos und Co. predigen also Wasser und trinken Wein.

Bundesratsjet
Der Bundesratsjet in der Luft. Aufgenommen wurde dieses Bild am Montag, 18. Februar 2019. - Keystone

Auch unsere drei Bundesräte, die die Konferenz besuchen, werden laut der «SonntagsZeitung» mit dem Jet nach Glasgow geflogen. Bundespräsiden Guy Parmelin und Finanzminister Ueli Maurer waren schon dort, nächste Woche folgt noch Simonetta Sommaruga. Insgesamt fliegt der Bundesratsjet also dreimal von Bern nach Glasgow.

Gerade die Umweltministerin war in der Vergangenheit auch immer mal wieder mit dem Zug zu Arbeitszwecken unterwegs. So nahm sie etwa vor zwei Jahren als Bundespräsidentin den Nachtzug nach Wien. Und vor einem Monat fuhr sie mit der Bahn nach Mailand, als dort eine Klimagipfel-Vorbereitungskonferenz stattfand. Wieso also jetzt das Flugzeug nach Glasgow?

Umweltministerin Simonetta Sommaruga Klimagipfel
Umweltministerin Simonetta Sommaruga reiste vor einem Monat per Bahn nach Mailand, als dort eine Vorbereitungskonferenz für den Klimagipfel stattfand. - Twitter

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) begründet die Flüge gegenüber der «SonntagsZeitung» damit, dass der Planungsspielraum bei Dienstreisen von Bundesrätinnen und Bundesräten aus verschiedenen Gründen eingeschränkt sei. Zumindest: Der CO₂-Ausstoss dieser Reisen wird vollumfänglich kompensiert.

Bundesbeamte setzen Zeichen für Klimaschutz

Eine erfreuliche Nachricht in Bezug auf die Anreise nach Glasgow kommt aber trotzdem aus dem Bundeshaus. Wie es in dem Bericht weiter heisst, haben nämlich sieben Bundesbeamte ein Zeichen für den Klimaschutz gesetzt: Die Delegation des BAFU, ist mit der Bahn nach Glasgow angereist.

Die Dauer der Reise: Rund 16 Stunden von Bern aus via Paris und London. Ein Linienflug von der Schweiz nach Glasgow dauert hingegen im besten Fall etwa fünf Stunden – inklusive Zwischenstopp. Gemäss dem Departement, nutzten die Bundesangestellten die Zeit im Zug, um zu arbeiten.

Die Bundesräte sind im Jet nach Glasgow zum Klimagipfel geflogen. Was halten Sie davon?

Spannend: Zwingend war die Zugreise für die Beamten keinesfalls. Eine Regelung sieht nämlich vor, dass die Bahn lediglich für Reisen unter sechs Stunden vorgeschrieben ist. Für Treffen in der EU-Zentrale in Brüssel etwa dürfen die Mitarbeitenden weiterhin fliegen.

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