Marco Chiesa soll auf SVP-Präsident Albert Rösti folgen. Der Tessiner Ständerat wurde am Donnerstag von der Findungskommission als Kandidat vorgestellt.
SVP Marco Chiesa
Die SVP-Findungskommission will den Tessiner Ständerat und SVP-Vizepräsidenten Marco Chiesa als neuen Parteipräsidenten. (Archivbild) - SDA

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Tessiner Marco Chiesa soll die Nachfolge von SVP-Präsi Albert Rösti antreten.
  • Am Donnerstag wurde der Ständerat von der Findungskommission als Kandidat vorgeschlagen.
Ad

Die Suche nach einem neuen Präsidenten erwies sich für die Schweizerische Volkspartei als schwierig. Viele prominente Kandidaten verzichteten auf eine Kandidatur.

Am Donnerstagabend platzt dann die Bombe: Der Tessiner Ständerat Marco Chiesa (45) wird von der Findungskommission als offiziellen Kandidaten vorgestellt! Der SVP-Vizepräsident soll Nachfolger von Albert Rösti werden.

Chiesa hat die Kandidatur angenommen. Der Tessiner sei in der Findungskommission von Anfang an einer der Wunschkandidaten gewesen, schreibt die Schweizerische Volkspartei in der Mitteilung.

Schweizerische Volkspartei: Chiesa will berufliche Neuorientierung

Er habe aber Ende Februar aus beruflichen Gründen absagen müssen. Seine damalige Stelle als Leiter eines Alterszentrums mit über 80 Mitarbeitern schloss ein zusätzliches Engagement als SVP-Präsident aus. Chiesa habe unterdessen seine heutige Stelle gekündigt, um sich beruflich neu zu orientieren. Damit sei für ihn die Übernahme des Parteipräsidiums möglich geworden.

schweizerische Volkspartei
Wollen, aber sollen in den Augen mancher nicht Präsident der SVP werden: Alfred Heer (l.) und Andreas Glarner. - Keystone

Die Suche nach einem Nachfolger für den abtretenden Albert Rösti gestaltete sich von Beginn weg schwierig. Nach Absagen von Fraktionschef Thomas Aeschi und anderen prominenten Politikern hat die Sünneli-Partei nur zwei offizielle Kandidaturen: Diejenige von Asyl-Chef Andreas Glarner und die von Alfred Heer. Beide sorgen in der eigenen Partei immer wieder für Wirbel.

Glarner wird seine Kandidatur zurückziehen

Auf Anfrage von« Blick» erklärte Andreas Glarner bereits, seine Kandidatur zurückzuziehen. «Ich finde das eine sehr gute Lösung», sagte er.

Er habe bereits das Schlimmste befürchtet. «Es wurden ja sehr viele Namen genannt. Nicht alle wären qualifiziert gewesen.»

Andreas Glarner
SVP-Asylchef Andreas Glarner. - Keystone

Nun scheint die neunköpfige Findungskommission in Marco Chiesa einen passenden Nachfolger gefunden zu haben. Chiesa politisiert gemäss Mitteilung der SVP gegen die «unkontrollierte Zuwanderung».

Diese sei verantwortlich für die Staus auf den Strassen, die steigenden Immobilienpreise und eine «unfaire Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt».

Er wurde im Frühjahr 2018 zusammen mit der Bündner SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher ins Vizepräsidium der SVP gewählt. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern und hat ein Studium in Betriebswirtschaft an der Universität in Freiburg abgeschlossen. Chiesa spricht demnach fliessend italienisch, französisch sowie gut deutsch.

Am 22. August wird in Brugg AG die Delegiertenversammlung stattfinden. An dieser wird der neue Präsident gewählt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

StänderatAlfred HeerAndreas GlarnerThomas AeschiArbeitsmarktMagdalena Martullo-BlocherVaterSVP