Mitte-Nationalrat Kutter nach Unfall zurück: «Ich habe es vermisst»
Mitte-Nationalrat Philipp Kutter nimmt heute Mittwoch erstmals nach seinem schweren Ski-Unfall an einer Ratsdebatte teil. Es sei «grossartig», zurück zu sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Mitte-Nationalrat Philipp Kutter ist zurück im Bundeshaus.
- Er nimmt erstmals nach seinem Ski-Unfall an einer Ratsdebatte teil.
- Im Interview erzählt der Zürcher, wie er seiner parlamentarischer Arbeit nachgehen kann.
Der Zürcher Mitte-Nationalrat Philipp Kutter ist nach seinem schweren Unfall im vergangenen Februar zurück unter der Bundeshauskuppel. Es sei «grossartig», wieder zum ersten Mal an einer Ratsdebatte teilzunehmen, erzählt Kutter im Interview. Heute sei aber primär ein Testtag, da er noch in Rehabilitation sei.
«Nach den ersten paar Stunden hier kann ich sagen, dass es gut funktioniert. Ich habe es auch ein bisschen vermisst», sagt der Mitte-Politiker.
Es brauche aber noch ein paar bauliche Anpassungen, um ganz wie vorher arbeiten zu können, so etwa am Rednerpult. Mit dem Rollstuhl sei es etwas eng: Sollte Kutter aber wiedergewählt werden, sei er «zuversichtlich», dass er sich bald wieder «zur Welt äussern kann».
Der Zürcher wurde heute von seiner Ehefrau begleitet: Das Paar wurde von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider begrüsst, aber insbesondere Frau Kutter. «Es ist auch sie, die wichtig ist», so Baume-Schneider im Nationalratssaal.
Hilfe von Spitex
In Zukunft soll seine Frau ihn aber nicht ins Bundeshaus begleiten, sagt Philipp Kutter. Dass sie heute da sei, sieht er als Privileg. Künftig soll der Nationalrat aber mithilfe der Spitex und anderer Unterstützung ins Bundeshaus kommen. «Wir schaffen das», sagt Kutter überzeugt.
Philipp Kutter wurde «sehr freundlich» unter der Bundeshauskuppel empfangen, sagt er. Er habe Applaus, Blumen und sogar ein «kleines Grusswort des höchsten Schweizer» erhalten: «Die Ankunft hätte nicht herzlicher sein können.»
Nationalratspräsident Martin Candinas (Mitte/GR) begrüsste Kutter mit den folgenden Worten: «Du machst vielen Menschen mit Behinderungen Mut und bist für sie ein Vorbild.»
Kutter war im Februar beim Skifahren schwer verunfallt und sitzt seither im Rollstuhl. Der 48-Jährige ist seit 2018 Mitglied des Nationalrats. Ende Januar hatte ihn die Zürcher Mitte-Partei als deren Ständeratskandidaten für die eidgenössischen Wahlen nominiert. Ausserdem ist er Stadtpräsident seiner Wohngemeinde Wädenswil.